Dank Siemsens Selbstlerner Community habe ich zwar von dem Live-Stream der Nationalen Bologna-Konferenz erfahren (wieso nicht über den BMBF-Newsletter?), zum Reinschauen blieben dann aber nur wenige Minuten.
Umso enttäuschender, dass ich (noch?) keine Video-Aufzeichnung der Konferenz finden konnte, obwohl sie bei den meisten Live-Übertragungen mittlerweile Standard ist. Zumindest war das bei unseren Übertragungen aus der Reihe „Migration und Bildung“ gar kein Problem. Aber sicherlich findet sich in Kürze noch ein Video online…
Aber wo ich schon angefangen habe zu stöbern, hier eine kurze Übersicht zur Berichterstattung über die Konferenz:
Fast gleichzeitig sprach die Zeit hier von „womöglich […] erste[n] Zusagen“ der Länder zur Beteiligung an einem Projekt zur Verbesserung der Lehre bzw. an einer „Art Exzellenzinitiative für Hochschuldidaktik“ im Rahmen der Konferenz.
Inhaltlich spannender als diese Vermutung sind ein paar Projekte, die in dem Artikel vorgestellt werden (die aber auch schon älter sind!). Unter anderem ein Freisemester für Lehre an der TU München inklusive Kursus und schriftlicher Reflektion für die Publikationsliste. Was im Zeit-Artikel fehlt: Wie sieht es mit der praktischen Umsetzung der im Kurs erlernten neuen Methoden aus? Gibt es Hospitationsphasen, wie in vielen Hochschuldidaktik-Programmen üblich? Gerne würde man auch mehr zu diesem Konzept „Lehre im Fokus“ erfahren. Leider Fehlanzeige. Nur ein paar Zeilen auf den Seiten exzellente-lehre.de des von der KMK und dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft geförderten Wettbewerbs.
Mehr zu hochschuldidaktischen Fortbildungskonzepten findet sich – vielleicht weil ich weiß wo ich suchen muss – beim NRW-Zertifikat professionelle Lehrkompetenz, das neben den üblichen Verpflichtungen von vielen Dozierenden absolviert wird. Unter anderem Teilnahme an hochschuldidaktischen Workshops und die Entwicklung von innovativen Lehrformaten. Ein Freisemester für die Lehre lässt sich aber – wie auch immer es konkret umgesetzt wird – besser medienwirksam vermarkten. Was nicht heißt, dass es nicht sinnvoll sein kann.
Übrigens ist dies nicht gemeint als Kritik beispielsweise am Konzept „Pro-Lehre“ an der TU, das sich sehr gut und anspruchsvoll liest.
Die Präsentation von Lehrportfolios bei Bewerbungen wird im Zeit-Artikel auch als Erfolg der TU aufgelistet. Sicherlich ist sie das auch! Aber die Überlegungen zu einer guten Lehre vor allem den Studierenden transparent zu machen, ist ein weiterer Schritt, den beispielsweise der Studiengang Modernes Japan hier in Düsseldorf konsequent geht.
Es bewegt sich also an vielen Stellen auf vielen verschiedenen Ebenen etwas. Was die Konferenz bewegt, bleibt abzuwarten.