Heine ist immer gut – wurde ich bei der Campus-Messe am vergangenen Samstag überzeugt. Denn da gab es eine Einführung in das Germanistik-Studium an der Heinrich-Heine-Universität, die mit passenden Heine-Zitaten gut gespickt war.
Die wichtigste Aussage des Vortrags: Germanistik sollten diejenigen studieren, die entweder
- nicht wissen, was sie studieren wollen oder
- Freigeister sind, die sich im Studium weiterentwickeln wollen.
Mit Heine gesprochen: „Schlage die Trommel und fürchte dich nicht„. Denn hier geht es bei Harry Heine um Wissenschaft (mal eine poetische Definition, die zumindest ich noch nicht oft gelesen habe).
Ulrich Welbers (der mit Heine begann und auch wieder endete) betonte aber auch einen (alten) Humdoldt-Gedanken (?), nämlich dass Studium Wissenschaft sei. Was ich eigentlich immer gedacht habe, was aber leider nicht immer selbstverständlich war und sich in den leider immer noch auftretendem Phänomen der von kaum jemandem wahrgenommenen (außer von ProfessorInnen und MitarbeiterInnen natürlich) Hausarbeiten und Bachelorarbeiten zeigt. Aber auch hier helfen ja Web-Veröffentlichungen zunehmend…
Dass es außerdem noch Schlüsselqualifikationen und Praxisorientierung im BA und MA Germanistik gibt – das machte auch mir wieder Lust neu zu studieren. Natürlich gerade in Verbindung mit der ausgiebigst betonten Notwendigkeiten der Begeisterung am Text.
Vielleicht eine gelungene Möglichkeit, die Quadratur des Kreises in der Geisteswissenschaft hinzubekommen:
Nützlich sein, gerade indem man sich dem Nützlichkeitsdenken (anderer) Bereiche verschließt und Zeit für Kontemplation findet (ich hoffe das Verfassen von Blogeinträgen wird sich auch zu einer ähnlichen wenn nicht kontemplativen, doch zumindest reflektiven Tätigkeit enteickeln).
Diese Nützlichkeits-Überlegungen – leider verbunden mit dem Aufruft, weniger (Geld) sei mehr (Qualität) hatte Hans Ulrich Gumbrecht kürzlich beim Symposium zu Ehren von Altrektor Labisch vertreten. Diese Thesen sollen auch in einem Cicero-Artikel von ihm vertreten worden sein. Weiß jemand wo?
Aber zurück zur Messe: Auch der Vortrag bei den BA Sozialwissenschaften war spannend. Vor allem weil diese mit zwei Dingen punkten konnten: Rankings, Rankings, Rankings und Auszeichnungen (habe mich wohl gerade verzählt). Und im Herbst soll sogar eine Party zum 10-jährigen Bestehen das Bachelors stattfinden. Das klingt doch vielversprechend, vor allem wenn man weiß wie stark soziale Aspekte neben dem Studium gefördert werden – so war wohl auch letzte Woche Rabbit-Cup, also Fußball mit Dozierenden- und Studierenden-Teams.
Kultur (wer würde Fußball heute den Status der Kultur absprechen wollen) gab es dieses mal auch auf der Messe (ich bin mir gerade noch unsicher wie die Veranstaltung eigentlich genau hieß: Durchstarten, Hochschulinformationstage, Campus-Messe, Recruiting-Day…habe da irgendwie den Überblick verloren). Also Kultur/Event:
- Capoeira-Aufführung (vielleicht auch eine praktische Umsetzung der Friedensforschung, zu der in Düsseldorf bei der Eröffnung des Masters Politische Kommunikation einst ein sehr berühmter Friedensforscher anwesend war, dessen Namen ich aber wohl noch mal googlen muss).
- Basketball-Korb-Wurf-Möglichkeiten (mit Freikarten für die Düsseldorfer Giants, die ich vielleicht bald kennen lernen werde)
- Hochschulradio
- und und
und während der Vorträge zog gar eine Trommeltruppe durchs Gebäude 25.12. Wir schlugen daneben auch – ein ganz klein wenig – die Trommel für eLearning-Angebote. Wenn das Heine wüsste…
So, Ende des ersten Blog-Eintrages. Der nächste dann vielleicht über die Schwierigktein beim ersten Eintrag? Sehe gerade, der Notebook-Akku stecht auf 10 Minuten!