Currywurst-Portfolio – dghd16 in Bochum

Nicht viel mitbekommen
Ich hab nicht viel mitbekommen. Aber was ich mitbekommen habe, war toll. Es geht um die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hochschuldidaktik in Bochum. Es war einfach zu schnell. Nicht wegen der Tagung, sondern wegen mir. Meine erste Tagung als Vorstandsmitglied. Das mögen andere langweilig finden, ich fand es extrem aufregend. Auch weil wir auf der Tagung das Positionspapier Hochschuldidaktik 2020 in der Mitgliederversammlung besprechen wollten und am Ende der Tagung eine Podiumsdiskussion mit wichtigen Vertreter_innen verschiedener Bereiche stattfinden sollte. Und dann noch zwei Beiträge mit Lehrenden „meiner“ Hochschule gemeinsam, das Treffen der AG Digitale Medien und Hochschuldidaktik und ein internes Treffen der Forschungskommission. Nun ja, aufgeregt bin ich vor Tagungen immer (mal):

freu mich xtrem auf #gmw16 auf tolle loide, Diskussionen & Beiträge (tldr) bin vor Tagungen aber auch IMMER nervös. #mussmanauchmalsagen

— Timo van Treeck (@timovt) 28. August 2016

Ach, die Anderen!
So viel vorweg: Hat alles gut geklappt. Warum? Wegen der Leute! Die Leute, die vor der Tagung auch flexibel schauen, wo man noch untergekommen kann. Die Leute, die in Blogstöckchenaufrufen gute Beiträge einbringen. Die Leute, die in einer AG wichtige Themen anreißen und vorantreiben. Die Leute, die vor der Mitgliederversammlung online das Positionspapier ausgiebig und konstruktiv kommentiert haben. Die Leute mit denen man im Team per Whatsapp-Gruppe schnell abstimmen kann, wer welche Beiträge besucht. Die Leute die für die nächste Tagung in Köln vor Ort Eindrücke sammeln und die Leute, die gerne Auskünfte geben. Die Leute, die eine Tagungsatmosphäre schaffen, in der gute Beiträge gut aufgenommen werden können, weil Verpflegung und Orga stimmen. Könnte noch lange gehen, die Auflistung….gerne in den Kommentaren ergänzen!

Was habe ich sonst mitbekommen/mitgenommen?

Großes Wiedersehen und viele Arbeitsideen
Die AG Digitale Medien und Hochschuldidaktik hatte sich zuletzt auf der GMW-Tagung in Innsbruck in kleiner Runde getroffen, auf der dghd-Jahrestagung war der reservierte Raum propevoll. Und es gab zahlreiche Themen zu besprechen, zu twittern, Hinweise auf Beiträge von Mitgliedern der AG auf der Tagung zum Vertiefen und für mich persönlich gibt es mindestens zwei Themen an denen ich aktiv weiterarbeiten möchte. Eines, das ich selbst eingebracht habe: Die Möglichkeiten einer virtuellen/digitalen Hospitation zu erkunden und zu gestalten.
Ansonsten ist das eine Arbeitsgruppe, für die immer wieder zu wenig Zeit bleibt, obwohl sehr konkret gearbeitet wird. Ich würde jetzt schreiben, dass ein Treffen außerhalb der Tagungen mal wieder sinnvoll wäre, aber bis März ist das unrealistisch. Gleichzeitig gibt es ein paar Überlegungen, für virtuelle nächste Schritte. Da bin ich aber auch mit meinen Hausaufgaben noch in Verzug.

Schlechte Stimmung bleibt im Projekt, die Mitarbeiter_innen gehen
In der für mich recht launig unterhaltsamen, teilweise bösen (im guten Sinne) Keynote von Peer Pasternack lag der Fokus darauf, dass die Inszenierung von Erfolg ein wichtiger Aspekt sei, um auch als erfolgreich wahrgenommen zu werden. Was mir an der Stelle fehlte ist: Die Begeisterung dafür, eine Sache gut zu machen. Ein Blick, der darüber hinausgeht, nur Erleichterungen für Lehrende zu bieten. Meiner Erfahrung nach ist die vorgetragene rein ökonomische Sicht keine, die den Realitäten nur ansatzweise entspricht. Jeder will seine Tätigkeit gut machen, will Freude daran haben und gerade im Bildungsbereich darf das nicht fehlen. Und auch bei der Frage, wie man mit Mitarbeitern in zu Ende gehenden Projekten umgehen sollte, gehe ich mit der Antwort nicht mit. Hier erfolgte eine Abwägung zwischen: Orientieren sich die Mitarbeiter_innen frühzeitig anders, weil sie vom Ende des Projektes wissen und stören damit Stimmung und Erfolg des Projektes oder erfahren sie es erst spät und haben deshalb nur eine ‚kurze Trauer- und Umorientierungsphase‘? Letzteres kann und darf es nicht sein. Natürlich gab es in der Keynote damit gute kontroverse Anstöße, die man noch intensiv weiter bearbeiten sollte. Dass – wie Pasternack auch betonte – der Qualitäts-Pakt Lehre nicht nur ein Innovationsprogramm ist, sondern aus ihm auch Ausgaben gestemmt werden, die eigentlich zu den Normalaufgaben gehören, wie z.B. die Bewältigung von Studienanfängerzahlen, das kann man imho gar nicht oft genug betonen.

Mobile Räume
Im DisQ-Space-Part mit den TH-ProfessorInnen Yvonne-Beatrice-Böhler und Christian Kohls hatten wir dann viel aufgefahren: Ein großer Koffer, planten einen einen Drucker zu nutzen, Bilder der Blogstöckchensammlung aus diesem Blog waren auf DINA4 ausgedruckt und aufgehangen, ein großes Poster der Unterrichtstaxonomie von Baumgartner im Hintergrund und als Handout zum Einsortieren / als Anregung für Lehr- und Lernraumkonstruktionen, Impulskarten. Puh. War aber nicht erschlagend, sondern wurde sehr unterschiedlich von den Menschentrauben an unserem (an den anderen Stationen des DisQ-Spaces sammelten sich immer ähnlich viele Menschen) Stand genutzt. Der Ansatz, mit einem Kurzvortrag einzusteigen und dabei verschiedene Anregungen zu geben, einen Lehr-Lernraum zu entwickeln, hat sehr unterschiedliche, kreative Ideen hervorgebracht: So spiegelten sich in einem Raum-Setting mit beweglichen Objekten die verschiedenen Phasen des Think-Pair-Share, in einem anderen wurden virtuelle Räume und analoge Räume als zwei Raumebenen miteinander verknüpft (inkl. Rutsche) und die Auswirkungen eines beweglichen, fahrenden Raumes auf Lernprozesse und Austausch wurde von den Teilnehmenden thematisiert.

Lernräume in der Verbindung von Präsenz & Virtualität gestalten; individuelle Kompetenzentw. ermöglichen #dghd16 pic.twitter.com/N3CfPlAagc

— Angelika Thielsch (@AThielsch) 22. September 2016

Auch konnten wir Einblick erhalten, in eine Raumplanung, die ein Teilnehmender in seinem Notebook parat hatte. Gäbe hier noch viel mehr zu berichten, eine systematische Auswertung ist geplant (mehr Fotos noch am Ende des Posts).

Nachwuchspreis für hochschuldidaktische Forschung: Textarbeit
Den Johannes-Wildt-Nachwuchspreis für hochschuldidaktische Forschung konnten wir dieses Jahr für Anja Centeno Garcías Promotionsarbeit zum Thema „Textarbeit in der geisteswissenschaftlichen Lehre Linguistische sowie didaktische Analyse und Modellierung für die Hochschule“ vergeben. Was mich besonders gefreut hat, da es vielleicht ein Thema ist, das nicht jeder direkt mit Hochschuldidaktik verbindet. Die Vergabe zeigt damit, wo überall aus den Fächern eine komplexe, angemessen, theoriegeleitete Auseinandersetzung mit Hochschuldidaktik möglich ist. Hierzu noch weiteres spätestens im nächstens dghd-Newsletter. Die Ausschreibung für die Vergabe des Preises bzw. der Preise (es können auch Master und Bachelor-Abschlussarbeiten eingereicht werden) im Rahmen der dghd-Tagung an der TH Köln läuft übrigens noch bis zum 15.12., mehr unter: http://www.dghd.de/nachwuchspreis-hochschuldidaktische-forschung.html 

Zeit im Flipp
Noch kurz erwähnt, aber hoffentlich auch in nicht allzu ferner Zukunft als Veröffentlichung nachzulesen: Eine Professorin von uns, Yvonne Beatrice Böhler, hatte die Idee, den Workload der Studierenden in ihrer Flipped-Classroom-Umsetzung zu untersuchen. Ich habe ein wenig dabei beraten, wir haben uns auf die ZeitLast-Studie von Metzger und Schulmeister bezogen, sie hat viel erhoben und interpretiert, fertig war eine Einreichung für die dghd-Tagung, die auch für einen Vortrag angenommen wurde. Freut mich sehr, dass der Beitrag auch gut besucht war und ein paar weiterführende Rückfragen aus dem Auditorium kamen.

Wer sind wir eigentlich?
Wichtig – als ein vom Vorstand mit Unterstützung der Tagungsausrichter organisierter Teil der Tagung – ist mir noch ein Blick auf die Podiumsdiskussion zur Zukunft der Hochschuldidaktik. Grundlage war hier das zur Diskussion bereits von der Mitgliederversammlung der dghd verabschiedete Positionspapier Hochschuldidaktik 2020. Neben ein paar noch folgenden Notizen, die ich mir zu den Aussagen aus dem hochrangigen Podium und der dortigen wirklich wichtigen und guten Diskussion gemacht habe, liegt mir folgendes am Herzen:
Was auf dem Podium noch unterbeleuchtet blieb oder zumindest nicht explizit wurde ist, dass es viele Leute im Qualitätspakt Lehre gibt, die von den angedachten Maßnahmen nicht profitieren werden, eben weil sie im Third Space unterwegs sind, zwischen Akademie und Verwaltung zwischen den Stühlen sitzen und sich dort dafür einsetzen, dass die Entwicklung der Hochschule und der Lehre eine Aufgabe ist, die professionell vorangetrieben und begleitet wird. Kurz gesagt: Wo bleiben die Hochschuldidaktiker, wenn sie nicht (nur) Fachwissenschafler_innen oder Professorinnen und Professoren werden/sind. Wer sind wir? Und wer sieht uns so….eigentlich auch schon wieder eine Überleitung zur nächsten Jahrestagung….

Hier aber noch die Notizen zur Podiumsdiskussion, nun ja, in Notizenform:

  • Keller: Gute Lehre ist ein Job für Profis; Wichtig, dass es Zeit und Motivation gibt, ein Professionswissen zu entwickeln und nicht alle 2 Jahre die Belegschaft ausgewechselt wird
  • Donhauser: Wichtig für die Förderung sind direkte Auswirkung auf die Lehre wie bspw. bei Instudies; Im QPL bislang nur punktuell: Wandel, dass sich Hochschullehrende als Lehrende begreifen; didaktische Ausbildung; man muss reingehen in die Fächer
  • Merkt: Wenn wir Qualität kontrollieren, dann geht das nur, wen die Kriterien von Lehrenden mitentwickelt werden.
  • Donhauser: QPL als institutioneller Schub gedacht; Viele haben Anreize gesetzt, in die Forschung zu gehen; Instrumente á la DFG für die Lehre wichtig; LehrehochN macht da ein gutes Angebot in die Richtung
  • Esken: Hochschulen müssen eigenen Anspruch an die Lehre entwickeln und die Politik kann dazu Rahmenbedingungen schaffen; Forschung zur Hochschuldidaktik ist wichtig
  • Donhauser: Habe in der 2. Antragsrunde sehen können, wie Best-Practice diffundiert ist; Wenn man überhaupt keine Maßnahmen nach dem QPL macht, dann brechen Sachen zusammen, die nicht wegbrechen sollen.
  • Teuscher: Digitalisierung als Impuls für den Restart der eigenen Lehre; Neuberufene müssen in den ersten Jahren substantiell unterstützt werden
  • Donhauser: haben mit Frau Wanka darüber diskutiert, dass das verlorenes Wissen wäre, wenn das (QPL) nicht weitergehen würde.
  • Keller: Das Thema Lehrakademie ist auf europäischer Ebene nicht tot
Und wer den langen Blogpost bis hier hin durchgelesen hat, hat sich noch eine Belohnung verdient, nämlich einen Hinweis auf eine schöne Keynote, die als Gegenpol zur Eröffnungskeynote zusammen mit Hinweisen zur Zeitersparnis (z.B. darauf wie sehr sich mündliche Prüfungen im Vergleich zu schriftlichen rechnen, Folie 22) gerade die Quality-Time mit Studierenden aber auch die Bedeutung familiärer Quality-Time betonte: 
Stimulating meetings in Bochum – thank you!
My slides here: https://t.co/LwTrlyGxH6

#dghd16 pic.twitter.com/ug3YnC3Sjp

— Kristina Edström (@KristinaEdstrm) 23. September 2016

Currywurst-Portfolio

Noch ein letzter Hinweis auf die kleinen Feinen Sachen die zeigten, wie sehr die Tagung von den Tagungsorganisator_innen beim ifb-Bochum und den weiteren in Bochum Beteiligten durchdacht war. Ein Portfolio mit Reflexionsfragen zu dem Tagunsgprogramm unterstützte unter dem Motto Gute Lehre erkennen, entwickeln, etablieren dabei, den individuellen Gewinn aus der Tagung festzuhalten. Fand ich einfach genial. Und dann passend zu Bochum und Grönemeyer dann noch ein Currywurst-Stand.
Es gab viele solcher Kleinigkeiten auf der mit über 500 Teilnehmenden wieder sehr großen Tagung. Was will man mehr?

Nach der Tagung ist vor der Tagung ist Vorfreude
Da wir in diesem Jahr mit der Tagung ausnahmsweise im September waren, ist die nächste Tagung schon wieder recht nah: Vom 8.-10. März (Preconference am 7.3.) wird die Jahrestagung der dghd unter dem Motto Prinzip Hochschulentwicklung – Hochschuldidaktik zwischen Profilbildung und Wertefragen an „meiner“ Hochschule, der TH Köln stattfinden. Der (verlängerte) Call läuft noch wenige Tage bis zum 24.10., vielleicht sieht man sich also in Köln. Vofreude ist definitiv da und steigend!

Tagungsrundumschlag (Rückblicke auf #doss16 #jfmh16 #gmw16 + ein bisserl zu #dghd16 & #dghd17)

In meinem Blogbeitrag „Los jetzt – doch erst: Musik“ hatte ich mit Vorfreude schon ein paar Tagungen zusammen betrachtet, was ich hier jetzt gerne wieder tun möchte. Mir ist es dabei wichtig, dass die Diskurse, die Menschen, die Erkenntnisse aus verschiedenen, sich aber überschneidenden Themenfeldern zusammenkommen; ich persönlich erfahre das immer wieder als bereichernd, irritierend und folglich als Lernanlass (indem ich nicht immer so gut bin, wie ich gerne wäre, vor allem, wenn Übersetzungsleistungen wichtig werden, aber auch das kann man ja lernen).

Die Tagungen sind jetzt schon unterschiedlich lange her, manches fühlt sich schon wieder wie eine Ewigkeit an und gleichzeitig laufen die Vorbereitungen auf die nächste Tagung bei uns an der TH Köln schon länger auf Hochtouren. Alles fließt.

Berichte woanders
Der Reihe nach: Über die DOSS, die Dortmund Spring School for Academic Staff Development im März in Dortmund habe ich noch nicht berichtet. Hier nur noch die Rechtfertigung: Das lag nicht daran, dass es nichts zu berichten gab, sondern einfach daran, dass ich keine Zeit dafür gefunden hatte. Die Beiträge im dghd-Newsletter 2/2016 (S. 32, Text und Fotos) und im dghd-Newsletter 1/2016 (S. 12ff., Visualisierungen) geben jedoch einen guten Eindruck zu Tagung. Mir ist an dieser Tagung immer wichtig, dass sie als eine Weiterbildungstagung sich auch in ihren Formaten das Lernen auf die Fahnen geschrieben hat, wie ich in Dortmund mit meinen kurzen Begrüßungsworten von Seiten der Deutschen Gesellschaft für Hochschuldidaktik (dghd) auch betonte.

Auf das Junge Forum Medien und Hochschulentwicklung in Darmstadt hatte ich ja hier schon zurückgeblickt. Ergänzend noch der Verweis auf die Stimmungsbilder und Tweetsammlungen sowie die – passend zum Thema – quantified tweets, wer sich die schönen Keynotes noch mal anschauen will, wird hier fündig.

Auffordernd querdenkende Keynotes
Etwas näher, aber immer noch fern liegt dann der Rückblick auf die Jahrestagung der Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft Ende August/Anfang September in Innsbruck. Thema war die „Zusammenarbeit in der Bildung“. Besonders überzeugt bei der Tagung haben mich diesmal die Keynotes von

Booksprints auf Tagungen?
Auch das Experimentieren mit verschiedenen Formaten hat wieder viel an Potential aufgeschlossen und Verbindungen ermöglicht (u.a. Flipped-Talk, Pecha Kucha, Knowledge-Cafe). Was für mich dieses Mal gar nicht geklappt hat: Den wieder vorweg veröffentlichten Tagungsband zu lesen und zu kommentieren. Besonders schade, weil ich denke, dass man darüber noch viel Neues an Impulsen schaffen kann, bspw. auch um auf einer Tagung produktiv(er) zu werden. Ich „träume“ ja immer noch davon, eine solche Vorweg-Veröffentlichung als Anlass für einen Booksprint auf einer Tagung zu nehmen. Auf einer durch die Lektüre gelegten gemeinsamen Basis nutzt man dann die Expertise der Leute vor Ort, um neue Erkenntnisse zu entwickeln und zu veröffentlichen. Vielleicht passiert da noch etwas auch in dieser Richtung in dem von Christan Freisleben Teutscher gestarteten Papier Konferenz als Lernform.

Schon in der Vorbereitung der Tagung hatte ich mich enorm gefreut auf den Workshop gemeinsam mit Claudia (Bremer), Sandra (Hofhues) und Kerstin (Mayrberger) zu Open Educational Practices. Passend zum Thema haben wir nun auch die Input-Folien – hier bei Claudia auf der Seite – online gestellt. Ergänzend das Ganze noch hier als PPT (wegen der Audio-Spur). Mir war es vor allem wichtig, in die Debatte ein Thema einzubringen, dass viele vermutlich nicht unter OEP fassen würden: Lehrportfolios, in denen Lehrende ihre Praxis reflektiert haben und dies mit anderen teilen. Beispiele finden sich in den Folien. Damit eine solche Offenheit möglich wird, sind m.E. viele Austauschmöglichkeiten und Feedbacks vorher sowie eine förderliche Lehr-Lernkultur hilfreich. Ein nächster Schritt könnte dann die Verwendung von OER als Artefakte in den Portfolios sein. Was darüber hinaus beim Thema Offenheit sehr wichtig ist, hat Nina (Grünberger) sehr schön in ihrem Blogbeitrag zusammengefasst. Und um auf Sandra (Hofhues) Fragen im Blog zum Workshop auch hier öffentlich kurz einzugehen: Der Unterschied zwischen OEP und (einfacher) Offenheit liegt für mich darin, Praxis auch reflektiert darzustellen. Dem könnte und sollte man noch mal weiter gemeinsam nachgehen.

Ganz kurz: Direkt am ersten Tag der Tagung hatten wir auch wieder ein (kleines aber feines) Treffen der AG Digitale Medien und Hochschuldidaktik, in dem es wieder viele gute Anknüpfungspunkte für gemeinsame Arbeiten gegeben hat.

Noch ein Blick auf die Menschen: Es war wieder genial, zu netzwerken mit Leuten, die etwas Wichtiges bewegen wollen und dabei den Spaß nicht vergessen

Beim conference-dinner auf der #gmw16 gehts dann auch um +en pic.twitter.com/hxBSEiYqof

— Timo van Treeck (@timovt) 31. August 2016

In dem Sinne möchte ich als GMW-Mitglied auch einen Dank an die Vorstandsmitglieder aussprechen, die nun leider nicht mehr im Vorstand der GMW sind, nämlich Martin (Ebner) und Beat (Döbeli Honegger). Habe Euch gerne im Vorstand gesehen! Gleichzeitig freue ich mich sehr über die Neuen im Vorstand und möchte auf diesem Wege noch mal Klaus (Himpsl-Gutermann) und Jörg (Hafer) zur Wahl gratulieren, was natürlich auch für die weidergewählten Mitglieder gilt.

Blogposts to come
Mittlerweile ist natürlich wieder einiges passiert und ich habe das Gefühl, noch Blogposts schuldig zu sein. So zeichnet sich bspw. auch spannendes beim Jungen Forum Medien und Hochschulentwicklung ab, dazu hoffentlich bald mehr. Angekündigt ist auf jeden Fall noch ein Rückblick zu den Erfahrungen mit den Lehr-Lernräumen, die wir (d.h. Yvonne Beatrice Böhler, Christian Kohls und ich) auf der dghd-Jahrestagung in Bochum gemacht haben und zu denen wir Dank Euch einiges an Bildmaterial aus den Blogstöckchen mitnehmen konnten.

Fernblick in die Zukunft
Das dauert noch ein wenig, weil ich die gute Stimmung auf der Tagung, die anregenden Gespräche und die niveauvollen Beiträge – ich konnte wegen verschiedener Aktivitäten nur zu wenigen gehen, die hatten es aber im positiven Sinne in sich und es gab noch einen ganzen Strauß an Beiträgen, von denen ich ähnliches vermute, was ich aber nicht verifizieren konnte – vor allem aber noch Perspektiven für die Zukunft im Blogbeitrag unterbringen möchte. Einen Eindruck zu den wichtigen Zukunftsfragen, die wir als dghd-Vorstand mit Unterstützung der dghd-Mitglieder voranbringen wollen, gibt der Deutschlandfunk-Beitrag (Text) bzw. Podcast.

Auf jeden Fall jetzt schon folgendes zu Bochum:

anregend, herzlich (s. auch lichtkunst), erkenntnisreich, vernetzend, dingevoranbringend, wohlgefühl erzeugend = #dghd16 thx @ifb_rub & all

— Timo van Treeck (@timovt) September 23, 2016

Und mit Musik kann man aufhören, Bochumbezug ist ein Muss; auf ein Wiedersehen spätestens auf der dghd-Jahrestagung in Köln (Call noch bis zum 10.10.)

Bilderflut: Gefangene Blogstöckchen zu Lehr-/Lernraumbildern

Ich hätte nicht gedacht, dass man so viel Interessantes zu lesen und zu sehen bekommt, wenn man ein Blogstöckchen wirft. Hätte ich aber nach nach meinen ersten positiven Erfahrungen mit dem Format ahnen müssen. Wir werden mit den Beiträgen einiges Anfangen können – dazu später mehr.

Was ist ein Blogstöckchen?
Hier noch mal kurz für diejenigen, die nicht wissen, was ein Blogstöckchen ist (ansonsten Absatz überspringen): Es werden eine Frage gestellt und Leute für Antworten nominiert, von denen man sich spannende, interessante, kontroverse Beiträge erhofft (der Stock geworfen). Es gibt eine Deadline, innerhalb derer die Antworten gesammelt werden und weitere Personen von den Nominierten nominiert werden. Idealerweise werden durch Verlinkungen der Blogbeiträge (Pingbacks als automatische Verlinkungen, die auch in den Kommentaren der verlinkten Blogs auftauchen) die Beiträge auch miteinander verbunden. Am Ende gibt es eine Vernetzung, ggf. eine Diskussion unter den verschiedenen im Themenfeld aktiven oder an ihm interessierten Leuten (die das Blogstückchen gefangen haben). Mein erstes Blogstöckchen habe ich durch Elke Lackner kennengelernt, es ging um  Ist Geiz geil? – Kostenloskultur in der Bildung Ein anderes schönes Format, um ein Thema in Blogs zu bearbeiten ist m.E. die Blogparade. Die letzte sehr ergebnisreiche (die ich aber noch lesen muss), hat Oliver Tacke zur Frage „Was macht ein Hochschulstudium aus? Und was davon lässt sich weshalb nicht digital abbilden – oder warum vielleicht doch?“ initiiert. Gibt bestimmt noch mehr solcher Formate, das wäre aber bestimmt ein eigener Blogpost (oder eine Parade oder ein Stöckchen…?).

Womit ging es los?
Was war jetzt in den letzten Wochen seit dem Blogstückchen-Wurf (am 27.7.) so los? Über Twitter habe ich einige gekonnte Fänge gesehen und auch schon ein paar Reaktionen der Nominierten untereinander. Meine Wenigkeit war zunächst einmal recht still – Urlaub :). Das soll sich jetzt aber ändern, deshalb hier eine (eigentlich als kurz geplante) Zusammenfassung der Beiträge. Worum ging es?

Überlegt welche Erfahrungen/Ideale/Fragen ihr mit Lehr/Lern-Räumen verbindet. Sucht 1-2 Bilder dazu raus (das können Fotos, Visualisierungen, Skizzen, Screenshots, Animationen) sein. Schreibt was zu den Erfahrungen, auch zu Wünschen und Idealen. Oder zeigt uns einfach nur die Bilder.

Mit welchen Bildern wir (d.h. außerdem noch Christian Kohls und Yvonne-Beatrice Böhler) gestartet sind, könnt ihr hier im Aufruf zum Blogstöckchen nachlesen. Wie wurde gefangen?

Die (bislang) gefangenen Blogstöckchen
Als erstes hat Elke Lackner das Thema Lehr-/Lernraumbilder aufgegriffen: Richtig gelernt hat sie eher zuhause, gerne in der Bibliothek (wegen der Atmosphäre, das kenne ich von mir auch, aber nicht so altehrwürdig, siehe CC-BY-Bild). Wichtig sind Steckdosen und vor allem Flexibilität. Mit Blick auf die Lehrräume betont sie die Bedeutung der Rolle der Lehrenden und das Wohlfühlen. Also auch wieder die Atmosphäre. Das scheint mir ein wichtiger Punkt zu sein, schwer greifbar und deshalb umso bedeutsamer. Was Bedeutung und Nichtgreifbarkeit angeht vielleicht vergleichbar mit der Lehr-Lern-Kultur. Und wenn man nicht in der Bib lernen kann, weil die umgebaut wird, sammelt die Hochschule pragmatisch alternativen im Blog – aber lest selbst.
Graz University-Library reading-room
By Dr. Marcus Gossler (Own work) [GFDL or CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons

Schon zwei Tage später haben Urs Henning und Gregory Turkawka das Blogstöckchen aufgegriffen:

Urs Henning trifft m.E. mit seinem Beitrag „Zukünftige Lernorte“ einen für Bildungsthemen zentralen Punkt: Kooperation. Hier die Kooperation von Architektur und Pädagogik. Informelles und Formelles Lernen, Heterogenität und virtuelle Lernräume sind ihm wichtig. Auch hier: Die Rolle der Lehrenden. Auch Pausen-Räume gut zu gestalten, bringt einen neuen Punkt in die Blogstöckchenrunde.
Anhand dreier eindrücklicher Lernräume berichtet er dann u.a. von

  • der Verbindung von materiallen Objekten und digitalem Raum in der Kunstbibliothek Sitterwerk mit integriertem Werkarchiv; und dieser Aspekt „Auf der Suche nach bestimmten Büchern findet man andere Medien, die man nicht gesucht hat“ erinnert mich an das Serendipity-Konzept, über das u.a. Ilona Buchem sowie Michael Kerres, Tobias Hölterhof und Axel Nattland präsentiert/geschrieben haben.
  • dem interaktiven Lehr- und Lernraum „The Futuer Classroom Lab“ in Brüssel, entwickelt vom European Schoolnet. Außerdem verlinkt er einiges an Material und Tools. Hier würden mich noch eigene Erfahrungen interessieren. Ich selbst habe etwas Mühe, den Überblick in den Materialien zu bekommen. Ist aber ggf. nur eine Zeit- und Übungsfrage oder liegt evtl. an Unterschieden zwischen Vorgehensweisen in Schule und Hochschule?
  • der Sekundarschule Seehalde. bei der ähnlich wie in Großraumbüros gelernt wird. Verlinkt sind anschauliche Videos (auch mit kritischen Stimmen).
Was ich mir von den ihm verlinkten Artikeln hoffentlich noch mal genauer anschauen kann sind das im Horizon-Report angeführte Learning Spaces Collaboratory und das Learning Spaces Rating System (erscheint mir auf den ersten Blick noch recht abstrakt). Inwieweit Raum und Konzept zueinander passen müssen und was passiert wenn nicht, ist in dem verlinkten Artikel von Philippe Wampfler in einem Zitat auf S. 33 schön dargelegt. Außerdem bringt Urs Henning noch einen weiteren Artikel mit weiterführenden Perspektiven und weist auf seine kommentierte Linkliste zum Thema hin. Aber lest selbst (und schaut selbst, es gibt ja auch Bilder) bei ihm.
Gregory Turkawka greift das Blogstöckchen (das er als digitale Methode kurz anreißt) zunächst mit Bezug zum Schulhaus Seehalde mit einer Unterteilung in Räume für individuelle Vertiefung, für gemeinsame Arbeit, Inputräume und Pausenräume auf. Die schall- und lichttechnische Optimierung der Räume ist, wenn ich nichts übersehen habe, auch neu in der Blogstöckchenrunde. Wichtig – und ebenfalls oft zu wenig mitgedacht – erscheint mir auch der Hinweis auf Team (!)-Arbeitsplätze für die Lehrer (oder für uns an der Hochschule dann für die Lehrenden!?). Die Digitalisierung wird bei der Umsetzung mitgedacht, wenn ich das richtig sehe mit wenig eigener Infrastruktur. Und weil der Blogpost so viele (auch atmosphärische) Fotos hat, hier vor allem der Hinweis zum Selbstschauen – auch auf die verlinkten Nominierten, die in einer sehr schön freundlichen Art eingeladen werden.

Einen kurzen, auffordernden Beitrag hat Beat Rüedi verfasst. Ihm geht es darum, dass es den (einen? für alle?) idealen Lernraum nicht gibt und Lernen überall und jederzeit stattfinden kann (und sollte), mit Medien gehe das einfacher. Abschließend gibt’s noch eine praktische Hausaufgabe! Aber lest selbst: http://lernenunterwegs.ch/ – Menüpunkt „Der ideale Lernort“. Bilder gibt es hier in Form eines Kurzvideos, das ich zugegebnermaßen (noch) nicht verstehe. Vielleicht kann mir wer weiterhelfen.

Bin weiter gespannt, was noch kommt. Vielleicht auch mit Blick auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Überlegungen, Erfahrungen und vor allem Bildern aus Schule und Hochschule. Gerne weitere Beiträge dann hier im Kommentar erwähnen oder mich antwittern. Die automatischen Pingbacks funktionieren wohl nicht, da brauch ich entweder noch mal Nachhilfe oder muss mit meinem Blog mal endlich auf WordPress umziehen. Hoffe also ich habe keine bereits erfolgten weiteren Blogbeiträge übersehen. 
Wie geht es weiter? Bis zum 30.8. läuft das Blogstöckchen noch. Schon jetzt ganz großen Dank für die Einblicke und Überlegungen (und vor allem Bilder) – sowohl die bereits erfolgten und die noch kommenden! Auf der dghd-Jahrestagung in Bochum werden wir dann am 22.9. in einem DisQspace mit den Ergebnissen aus dem Blogstöckchen weiterarbeiten und natürlich wieder berichten aus diesem Experiment, einen Tagungsbeitrag und eine teilweise öffentliche Vorarbeit für die Tagung im virtuellen Raum zu verbinden.

Und zu guter Letzt noch ein Hinweis auf eine neue Veröffentlichung zum Thema, die bei e-teaching-org besprochen wurde:
Rezension zu „Arnold, R., Lermen, M., & Günther, D. (2015). Lernarchitekturen und (Online-) Lernräume, Band II zur Fachtagung „Selbstgesteuert, kompetenzorientiert und offen?!. Balltmannsweiler: Schneider Verlag“ von e-teaching.org-Redakteurin Simone Mbak.

Aufruf zum Blogstöckchen: Lehr-/Lernraumbilder

Wir wollen Euch einen virtuellen Raum geben. Also nicht ganz uneigennützig: Es geht darum, (Lehr/Lern)Räume zu gestalten. Dazu suchen wir nach Bildern von Räumen, die wir auch zeigen wollen: auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hochschuldidaktik (dghd) am 22.9. in Bochum. Die Kurzbeschreibung des Beitrags gibt es hier.


Das ganze soll als Blogstöckchen funktionieren. Kurz gesagt bedeutet das: Es werden nach Möglichkeit drei Personen nominiert (aufgefordert/eingeladen) etwas zu schreiben/beizutragen, also das Blogstöcken aufzufangen. Ich persönlich nominiere da gerne Leute
  • von denen ich mir was Interessantes verspreche,
  • von denen ich glaube, dass sie auch Interesse an einem Beitrag haben.

Mein erstes Blogstöckchen habe ich von Elke Lackner gefangen und es war zum Thema “Ist Geiz geil? – Kostenloskultur in der Bildung”. War schön!

Was soll geschehen?
Die Aufgabe im (Internet-)Raum zu (Lehr/Lern)Räumen ist bei diesem Blogstöckchen:
  1. Überlegt welche Erfahrungen/Ideale/Fragen ihr mit Lehr/Lern-Räumen verbindet. Sucht 1-2 Bilder dazu raus (das können Fotos, Visualisierungen, Skizzen, Screenshots, Animationen) sein. Schreibt was zu den Erfahrungen, auch zu Wünschen und Idealen. Oder zeigt uns einfach nur die Bilder.
  2. Nominiert 3 weitere Leute.
  3. Wir Initiatoren (das sind Yvonne-Beatrice Böhler, Christian Kohls und meine Wenigkeit) erstellen eine kleine Zusammenfassung aus den Antworten. Bitte verlinkt also diesen Beitrag in eurem Blogbeitrag, damit wir via Pingback informiert werden und/oder benachrichtigt (hoffe das klappt, habs nicht testen können).
  4. Uuuuunnd: Deadline ist der 30.8.
    Zeitlich eng, wegen diesem Urlaubsdings. Aber dafür können und sollen die Fotos und Überlegungen im Rahmen der Jahrestagung als Anregung gezeigt werden. Es wird also virtuelle Zuschauer geben und in Bochum auch noch mal welche vor Ort.


Und die Nominierten sind….


Nominieren möchte ich
  • Elke Lackner, weil sie mich letztes Mal nominiert hat und ich mir eine schöne Erzählung und Perspektive von ihr verspreche.
  • Martin Ebner, weil er einen schönen Raum an der TU Graz entworfen hat, den er schon mal an verschiedenen Stellen vorstellte, der auch Teil des Settings von L3T war. Auch und einfach weil  ich zu dem Raum (oder anderen) gerne noch was hören würde.
  • Ilona Matheis, weil auch für das nächste Barcamp hier in Köln das Raum-Thema sicher interessant sein dürfte und sie an Räumen sicher so einiges gesehen hat….außerdem weiß ich von einem Blick auf den Dom :).


Der Raumblick der Initiatoren

Wie sieht es bei uns (also uns Initiatoren) aus? Nun: Da ist zum einen das projectLAB von Yvonne, welches Gruppenphasen und Kompetenzorientierung unterstützen soll. Der “Geheime Plan” war vielleicht sogar, dass es frontale Vorträge unmöglich machen soll. Zumindest ist das eines der Ergebnisse der Umsetzung :D. Man geht ganz anders in die Veranstaltung, weil bestimmte Dinge nicht mehr funktionieren. Hier die Bilder (und ein Link zu einem Film dazu, damals war das projectLAB noch in einem kleineren Seminarraum: http://profil2.web.th-koeln.de/noch-mehr-raum-fuer-projektorientierte-lehre/):
projectLAB3.jpg
mit Stehtischen, weil man im Stehen auch besser interagieren kann…


projectLAB1.jpg
Flipcharts für jeden Gruppenarbeitstisch um Arbeitsergebnisse gleich zu visualisieren


Dann gibt es seitens Christian Überlegungen, einen Raum für Ideen zu gestalten, der verschiedene technische Umsetzungen beinhaltet, das soll dann in etwa so aussehen:


CollaborationRaum.jpg
  • Stehtisch mit Barhockern  für gemeinsames Arbeiten
  • Interaktive Wand, Raumnutzer senden Ideen + Skizzen direkt an die Wand
  • Digitale Wandbilder mit Impulsen (Gedankenanstöße, Methoden, Zufallselemente)
  • Interaktiver Tisch, Tablets mit Stifteingabe
  • Sitzecken
  • Schrank mit Kreativitätswerkzeugen (Kartenspiele, Legosteine, Thinkertoys)
  • Spielearkade mit Innovationsspielen


Vertiefen – klar, geht auch:

Zum Themenfeld gibt es natürlich unheimlich viel Hintergrund, wer sich da noch einlesen will:

    Wir wollen für unseren Beitrag die Taxonomie von Unterrichtsmethoden von Peter Baumgartner nutzen, um Raumgestaltungen und Experimente zuzuordnen. Deshalb würde ich Peter Baumgartner eigentlich gerne auch noch nominieren. Aber man darf ja maximal drei und auf deren Reaktionen freu ich mich jetzt schon mal besonders.

    Und vielleicht sieht man sich ja auch in Bochum.

    meine Professionserfahrung (Ausschnitt auf 56 Seiten)

    Ende Mai habe ich die Nachricht erhalten, dass ich nun von der Akkreditierungskomission (akko) der Deutschen Gesellschaft für Hochschuldidaktik (dghd) akkreditiert bin. Freudiges Ereignis, klar wird getwittert:

    Eben meine Akkreditierungsurkunde zur Personenakkreditierung durch de #akko der @dghd_info erhalten 🙂 Mehr unter: https://t.co/IkkuiocEJd

    — Timo van Treeck (@timovt) 30. Mai 2016

    Es gab zahlreiche Glückwünsche, über die ich mich enorm gefreut habe (wenn das normal ist, kann ich allein deshalb schon jedem aus dem hochschuldidaktischen Feld empfehlen, sich akkreditieren zu lassen, fühlt sich gut an). Und es gab es viele neugierige Nachfragen, wie bspw. folgende, auf die ich eine Antwort verspreochen habe und bislang augeblieben bin.

    @timovt 🙂 falls Du Zeit hast: Was bedeutet die Akkreditierung? Was kannst Du damit anfangen?

    — Kristina Lucius (@LuciLucius) 30. Mai 2016

    Zunächst: Was bedeutet die Akkreditierung? Es ist ein Verfahren, bei dem sich Personen hochschuldidaktischen Qualitätsstandards stellen, wie sie von der Akkreditierungskommission hier dokumentiert sind. Das umfasst bspw. eine bestimmten Umfang an Lehrleistung, an erfahrener hochschuldidaktischer Weiterbildung und durchgeführter hochschuldidkatischer Weiterbildung. Aber auch Überlegungen zu den eigenen Educational Beliefs sind wichtig, Beiträge zu hochschuldidaktischen Fragestellungen, zu Beratung, ggf. zu hochschuldidaktischen Forschungs- und Entwicklungsprojekten etc. müssen ausgeführt werden, ebenso wie Zertifikate. Dabei ist (wie ich es verstanden habe) vor allem auch der Entwicklungsprozess, der Umgang mit einem – im Bildungskontext nie auszuschließenden – Handeln in Unsicherheit wichtig.

    Da das in der Form vielleicht noch etwas abtstrakt ist: Hier findet Ihr das Dokument, mit dem ich mich zur Personenakkreditierung im Dezember 2015 beworben habe. Meine Veröffentlichungen habe ich danach noch weiter ergänzt, bei den anderen Elementen nur vereinzelt Vertipper korrigiert, die ich im Nachhinein 😮 noch gefunden habe.

    Das Dokument ist als kommentierbares Dokument verlinkt. Ich freue mich also ausdrücklich über Rückfragen, Kommentare, kritische Anmerkungen, weiterführendes etc. Das Feld der Hochschuldidaktik ist so vielfältig, spannend, aber dadurch auch manchmal unübersichtlich, dass ich hoffe hierdurch auch ein wenig dazu beitrage, anderen etwas Orientierung bei dem Weg in diesem Feld zu geben. Also genauer: Einen eigenen, reflektierten, auf Standards bezogenen Weg zu finden.

    Übrigens sind passend im Rahmen der dghd-Jahrestagung 2017 unter dem Motto „Prinzip Hochschulentwicklung – Hochschuldidaktik zwischen Profilbildung, Allparteilichkeit und Wertefragen“ an der TH Köln  auch Schreibcamps geplant, in denen man sich auf die verschiedenen Akkreditierungsmöglichkeiten (es gibt Programm und Personenakkreditierung der akko) vorbereiten kann. Kurz angekündigt ist das im Call auf Seite 5 unter Specials.

    Ach ja, was ich davon habe? Das Verfahren regt dazu an, sich mit Bezug auf die eigene Praxis und deren Hürden, Erfolge und dessen theoretische Fundierung auseinanderzustezen. Das tut man vielleicht ohnehin, nur das schriftlich zu tun, mit externen Leser/innen, ist ein enormer Vorteil für die Reflexion (weshalb ja u.a. auch Lehr- und Lernportfolios ein wichtiges Instrument an Hochschulen sind).

    Bei der akkreditierung erhält man eine Form externer Qualitätssicherung im Hinblick auf hochschuldidaktische Standards. Für mich persönlich war es ein guter, relativ aufwändiger Prozess (die Sachen zu sortieren und zu kontextualisieren braucht vor allem Zeit am Stück, die ich mir immer mal wieder mit anderen gemeinsam geblockt habe). Zu sehen was ich aber bereits alles gemacht habe, wie ich es (gut) zusammenfügen kann, wo ich noch offene Fragen habe und was ich weiter verfolgen möchte sind wichtige (Zwischen-)Ergebnisse der Verschliftichung nach den vorgegebenen Fragestellungen und Elemente.

    Zu guter letzt: Gab es am Ende noch ein umfangreiches Rückmeldegespräch, das mich in manchen Fragestellungen bestärkt hat aber auch darin, dass einiges noch weiter verfolgt werden müsste/könnte.

    Auf diesen 56 Seiten zumindest einen Ausschnitt der eigenen (nach Möglichkeit) professionellen Arbeit zu dokumentieren, ist für mich eine Fundgrube, auf die ich seitdem ich mit dem Schreiben angefangen hatte, immer mal wieder zurückgegriffen habe.

    Analogdenken ist digital

    „Analog unterwegs zu sein, ist heutzutage ein Luxus, den sich keiner mehr gönnt.“ #Vielfaltswerkstatt #Digitalisierung #ZukunftderArbeit

    — Charta der Vielfalt (@ChartaVielfalt) 6. Juli 2016

    Vielleicht lese ich diesen Tweet falsch, aber wenn er das Analoge dem Digitalen als eine Alternative gegenüberstellt, bei der man sich nur zwischen dem Einen oder dem Anderen entscheiden kann, dann steckt dahinter eine digitale Logik. Eine Logik von Nullen und Einsen, von Ein und Aus, von Ja oder Nein. (also steckt dahinter definitiv kein Jein). (Ausschließliches) Analogdenken ist dann digital.

    Paul Watzlawick hat diese Logik mal schön in „Vom Schlechten des Guten: Oder Hekates Lösungen“ ausgeführt. Er schildert dort nicht nur, dass immer mehr das Gleichen Guten nicht zwingend weiterhin zu etwas Gutem führt, sondern beschreibt auch das Problem des „tertium non datur“. Diese Logik erlaubt kein drittes, es ist etwas oder es ist nicht (kurz gesagt). Das ist digital. Bei Watzlawick ist das schön dargestellt am Beispiel eines Schildes auf einem Rasen, auf dem Schild steht „Rasen betreten verboten“. Übliche Schlussfolgerung: Ich kann mich an das Gebot halten oder nicht. Ja oder Nein. Aber: Ich könnte auch einfach feststellen, dass der Rasen schön ist (sagt Watzlawick). Oder ich könnte – so wie die Aktionskünstlerin (korrekte Bezeichnung?) Barbara, das Schild verschönern. Das wäre ein drittes und viertes mögliches Verhalten zur Situation.

    Vom Kern her ähnliches führt das David Foster Wallace in seiner Rede „This is Water“ aus (auf die ich dank Christian Spannagel mal gestoßen bin).

    Und zur kompletten Verwirrung und damit aber auch zur Möglichkeit, sich bewusst und frei zu der Frage nach Digital und Analog zu verhalten hier noch mal der Text von Kathrin Passig und Aleks Scholz, den ich schon beim Post zur Blogparade von Oliver Tacke verlinkt hatte: Schlamm und Brei und Bits. Oder Warum es die Digitalisierung nicht gibt.

    Disclaimer: Je nachdem, aus welcher Perspektive ich blicke, gilt das tertium non datur schon….Und mit Blick auf den Tweet-Absender: Vielfalt halte ich für einen wichtigen Wert, aus vielen Gründen.

    Angewiesen auf Wissenschaftlichkeit

    Sorry, aber ernstgenommen kann die Antwort auf die Frage

    was ein Hochschulstudium ausmacht und was davon warum digitalisierbar ist oder warum nicht

    nur Folgende sein: Die Einheit von Forschung und Lehre! (zumindest auf den ersten Teil der Frage). Ein Hochschulstudium bereitet (siehe auch die Folien hier) „auf berufliche und gesellschaftliche Handlungsfelder vor, die auf Grund ihrer Komplexität auf Wissenschaftlichkeit angewiesen sind“ (HRG, HZG NRW).

    Ich/Man soll also im Hochschulstudium Wissenschaft erlernen, am besten in dem ich Wissenschaft betreibe und darüber einen wisssenschaftlichen Zugang zu gesellschaftlichen und beruflichen Fragen entwickeln. Dieser wissenschaftliche Zugang bedeutet auch, dass es nicht nur um Problemlösungen geht, sondern darum sich in neuen Situation nicht nur adaptiv, sodern „transformativ“ zu verhalten (vgl. Reis 2014, S.95f), indem man nicht nur Lösungen findet sondern auch Probleme neu gestaltet, interpretiert und verändert. Um das zu können, muss ich selbst forschend aktiv werden. Wie viele Ansätze und Ausprägungen je nach Fach, Hochschule, didaktischem Konzept, etc. es dazu gibt, das wäre mindestens einen eigenen Blogpost wert, einiges findet man bspw. in der AG Forschendes Lernen. Indem es in der Lehre dann nicht darum geht, vorhandenes Wissen zu übertragen, sondern forschend (neue) Erkentnnisse zu produzieren, greifen einige Modelle der Digitalisierung nicht. Deutlich wird dann auch, dass OER im Hochschulbereich immer auch OA mit einschließen muss oder die OER vor allem auch OEP meinen und einen Forschungsbezug haben muss . Ich fände es aber als Experiment immer noch einen Forschungs-Mooc spannend, hatte darüber auch schon mit prominenten MOOC-Akteurinnen mal gesproche, die Überlegung aber nicht weiter verfolgt. Der exif-MOOC an der Fernuni-Hagen kam dem schon recht nahe, nur war das Ziel dort, wenn mich nicht alles täuscht ja nicht, im MOOC selbst forschend tätig zu werden.

    Die Einheit von Forschung und Lehre lässt sich also grundsätzlich schon (in Teilen) digitalisieren, je nach Forschungsfragen und Forschungsobjekten sind Teile der Vorgehensweise aber prinzipiell nicht im Gesamten digitalisierbar (wenn ich konkret in der anwendungsorientierten Forschung etwas entwickeln oder Formen will, das Materie hat bspw.; zu Materie und Digitalem kritisch auch weiter unten). Gleichzeitig liegt viel Potential darin, Forschung digital stärker so zu dokumentieren oder zu gestalten, dass sie aufeinander aufbaut, widerlegt werden kann, transparent ist. Zu Open Science hat sich ja gerade Oliver an vielen Stellen geäußert. Wenn dabei Studierende beteiligt sind, kann das aber auch neue nicht unproblematische Herausforderungen mit sich bringen, da (web-)öffentliche Fehler noch nicht von jedem als positive Entwicklungen angesehen werden.

    In Forschung stark zu sein und das mit in die Lehre zu übernehmen oder aus einer starken Lehre die Forschung anzuregen ist (neben der rechtlichen Hoheit über bestimmte Zertifikate) imho ein strukturelle Stärke der Hochschulen. Strukturell bedeutet hier aber auch, dass es ein Ideal ist, nicht unbedingt immer Praxis (deutlich dazu Tenorth, der diese Einheit als „Leitbild und Fiktion“ (ebd. 2010, S. 128) sieht). Folglich müssen die Hochschulen diese Verbindung stärker ernst nehmen und sowohl Lehre als auch Forschung möglichst professionell, d.h. wissenschaftlich betreiben (so Prenzel in einer Keynote bei der Tagung Studienreformprojekte in Sprach-, Literatur-, Geschichtswissenschaften), nach gleichen bzw. vergleichbaren Standards. Dies wäre auch eine Kernkompetenz, die Hochschulen in der Auseinandersetzung mit der Disruption von Geschäftsmodellen (vgl. dazu bspw. Matthias Andrasch hier) weiter stärker sollten.

    Das heißt aber auch, dass wir an den Hochschulen das Studium so gestalten, dass eine spezielle akademische Kompetenz entwickelt werden kann, die folgende Eigenschaften hat bzw. (mit Blick auf die letzten beiden Punkte) vorbereitet auf:

    Reinmann, Gabi (2015): Prüfungen und Forschendes Lernen. In: H. A. Mieg und J. Lehmann (Hg.): Forschendes Lernen: Programmatik und Praxis. Online verfügbar unter: Reinmann, Gabi (2015): Prüfungen und Forschendes Lernen. In: H. A. Mieg und J. Lehmann (Hg.): Forschendes Lernen: Programmatik und Praxis, S. 1 URL: http://gabi-reinmann.de/wp-content/uploads/2014/12/Artikel_Pruefungen2_ForschendesLernen_Dez14_Preprint.pdf [04.07.2016].

    Schaper, Niclas (2012): Fachgutachten zur Kompetenzorientierung in Studium und Lehre. Unter Mitarbeit von Oliver Reis, Johannes Wildt, Eva Horvath und Elena Bender. Hg. v. HRK. HRK, S. 22f. URL: https://www.hrk-nexus.de/fileadmin/redaktion/hrk-nexus/07-Downloads/07-02-Publikationen/fachgutachten_kompetenzorientierung.pdf, [04.07.2016].

    Wick, Alexander (2011): Akademisch geprägte Kompetenzentwicklung: Kompetenzorientierung in Hochschulstudiengängen. Heidelberg: HeiDOK, S. 5f. URL: http://archiv.ub.uniheidelberg.de/volltextserver/12001/1/Wick_Akademisch_gepraegte_Kompetenzen.pdf [04.07.2016].

    Reis greift dies auf und formuliert weiter „Damit  ist  jeder  Vorstellung  von  Kompetenz der Boden entzogen, die Kompetenz als abstrakte Selbstorganisationsfähigkeit begreift oder auch als bloßes funktionales Verhaltenslernen.“ (Reis 2014, S. 27). Ich brauche also immer disziplinäre „Objekte“, mit/an denen ich akademische Kompetenzen entwickel. Und dabei hat dann „Bildung mit der (Entwicklung der) Bereitschaft zu tun, mit dem Bereich des Nichtwissens in dauerhaften Kontakt zu treten.“ (Reichenbach 2011, S. 11).

    Wenn man diese Überlegungen mitgeht, schließt sich die Frage an: Was davon lässt sich digitalisieren? Wenn das „Exploring“ von dem Jöran schreibt so etwas wie forschendes Erkunden meint, dann scheint es dabei wichtig zu sein, dass die Lernenden beieinander sind. Da bin ich dabei. Wenn es ein gemeinsame Forschen meint, im Sinne einer Einheit von Forschung und Lehre, macht es da imho aber keinen Sinn, die Lehrenden aus dieser Gemeinschaft der Forschenden auszuschließen. Abgesehen davon gäbe es auch noch weitere Gründe, aber die führen mich von meiner These weg. 😀

    Und wenn Markus davon schreibt wie sich mit cmoocs „Menschen und Themen kreativ zusammenbringen und eine Dynamik entwickeln [lässt], die der diskursiven Kultur des Seminars nahe steht.“ Dann bedarf das für mich immer noch eines (gemeinsamen) Impulses, eines Ortes, von dem das gemeinsame forschende Miteinander ausgehen kann, zumindest meist (teil)präsent.

    Für die Verbindung von Forschung und Lehre kenne ich zumindest (noch) keine guten alternativen Herangehensweisen.

    Und das ganze erfolgt (auch) vor dem Hintergrund, dass die Hochschulen frei in Forschung und Lehre sind, d.h. selbst Themen setzen und verfolgen und dabei der Wahrheit verpflichtet sind. Inwiefern sie dann dafür digitale Infrastruktur nutzen sollten, die einer anderen Verwertungslogik folgen, sehe ich auch kritisch (und blogge gerade trothzdem nicht in einer eigenen WordPress-Installation….). Dinge zu Ende zu bearbeiten, wohl wissend das Wissenschaft ein grundsätzlich unabschließbarer Prozess ist, sei es als theoretische oder experimentelle Konstrukte und dabei auch gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen und zu gestalten ist etwas, was ein Hochschulstudium ausmacht und auch im Digitalen erfolgen sollte, Betonung auf auch. Nicht zuletzt weil sich hier ganz neue Potentiale der Erschließung von Welt ergeben (werden), von digitalisierter und nicht digitalisierter Welt. Aber vielleicht ist diese Unterscheisung ja ohnehin schwierig, wenn es die Digitaliserung gar nicht gibt, wie Aleks Scholz und Kathrin Passig schreiben.

    Weitere Quellen:
    Reichenbach, Roland: Bildung und Kompetenz. Variationen zum Begriff des »trägen« Wissens. In: AVM-aktuell 2011 (1), S. 9–16. Online verfügbar unter http://a-m-v.ch/wordpress/wp-content/uploads/2011/03/Reichenbach-Manuskript.pdf, zuletzt geprüft am 09.05.2016.

    Reis, Oliver (2014): Systematische Theologie für eine kompetenzorientierte Religionslehrer/innenausbildung. Ein Lehrmodell und seine kompetenzdiagnostische Auswertung im Rahmen der Studienreform. Univ., Diss.–Zugl.: Bochum, 2013. Berlin: LIT (Theologie und Hochschuldidaktik, 4).

    Tenorth, Elmar (2010): Was heißt Bildung in der Universität? Oder: Transzendierung der Fachlichkeit als Aufgabe universitärer Studien. In: die hochschule (1), S. 119–134. Online verfügbar unter http://www.hof.uni-halle.de/journal/texte/10_1/Tenorth.pdf, zuletzt geprüft am 12.06.2016.

    Dies ist ein Beitrag zur „Blogparade: Was macht ein Hochschulstudium aus?“ initiiert von Oliver Tacke.

    Sich selbst feiern? Irgendwie schon – #tfdel16

    Über interne Veranstaltungen (Workshops, Beratungen, …) an der eigenen Hochschule blogge ich ja eigentlich hier (bislang) eher nicht. Abzuwägen, was wen interessieren könnte, was wie passend kommuniziert werden kann, wo ein in Lernprozessen wichtiger vertraulicher Raum ist und was auch einfach nur als selbstverliebtes Bauchnabelzeigen angesehen werden könnte, ist nicht so einfach. Deshalb eigentlich (2. eigentlich in 2 Sätzen) hier im Blog eher nicht. Jetzt war an „meiner“ TH Köln aber wieder Tag für die exzellente Lehre und jetzt muss ich einfach bloggen, weil:

    a) Andere haben auch gebloggt.
    b) Es gab ein paar sehr schöne Tweets (s.u. und #tfdel16).
    c) 🙂

    Obwohl vor allem c) aus einer sehr, sehr subjektiven Perspektive entspringt, die einfach durch emotionale (und natürlich extreme arbeitgeberische) Nähe gekennzeichnet ist. Und die auch ein wenig „selbstfeiern“ (im doppelten Sinne, siehe Ende) ist. Wenn Dir, liebe/r Leser/in, das also nicht passend erscheint, empfehle ich hier NICHT weiterzulesen.

    Will hier (liebe Weiterlesenden) nur ein paar Eindrücke wiedergeben, mehr folgt ja noch in der Dokumentation, denn die Keynote von Heribert Nacken wurde aufgezeichnet, zu den Lehrpreisanträgen folgt auch mehr Material, zu den Workshops wurde visualisiert (indem Zwischenergebnisse aus den Workshops per Whatsapp an die Visualiererinnen geschickt wurden).

    Also, meine Eindrücke: Der Start war in einem der schönsten Räume, den wir an der TH am Standort Südstadt nutzen können, der Rotunde (nicht „runde“) , mit Blick auf Köln:

    #tfdel16 startet um 9.00 in der runde mit schönem Ausblick. Da ist auch das nachtcamp der #dghd17 geplant 🙂 pic.twitter.com/0cBcUfHAYC

    — Timo van Treeck (@timovt) June 24, 2016

    Dann: Die schön launige Keynote hatte ne rheinischer Färbung (mehr dann in der Aufzeichnung).
    Mitreißendes Video zu den Lehrpreisanträgen (die alle extrem hochwertig waren), (mehr dann im Video [Update 28.06., jetzt hier online]), Vergabe zweier Preise und Würdigung aller Anträge, anschließende Eindrücke von den Anträgen multimedial in Kurzvideos auf iPads, in Gesprächen und auf Postern.

    Außerdem: Kurzweiliges Greenscreen-Experimentieren:

    Experimente mit dem greenscreen @th_koeln beim #tfdel16 pic.twitter.com/gW0JG6nHNv

    — Timo van Treeck (@timovt) June 24, 2016

    Danach: Ein Workshop mit Ralf (Steffen) und mir dazu, wie elektronische Prüfungen kompetenzorientiert mehr als MC sein können (aber nicht immer  was anderes als MC dazu sein müssen). Der Workshop zeigte mir auch wieder mal, wie kreativ Prüfungen (und der Lehr- und Lernweg dorthin) umgesetzt werden können und wie spannend dann eine wirklich valide Prüfungskonstruktion in ihrer Ausgestaltung ist (die wir gerne nach den Impulsen im Workshop im Team an der TH weiter unterstützen). Zeitgleich Workshops von Claudia (Bremer) und Birgit (Szczyrba) zu sozialem Lernen, sowie Jöran (Muuß-Merholz) und Susanne (Glaeser) zu OER.

    Anschließend ein Barcamp, das 2. Barcamp bei einem Tag für die exzellente Lehre (und mindestens das 3. an der TH Köln, wo es im November 2015 bspw. ein von Studierenden initiertes und organisiertes Barcamp zur Flexibilisierung der Lehre gab #dvb2015). Diesmal fühlte ich mich dann schon ein wenig sicherer bei der Moderation solcher Unkonferenzen. BTW: Bin begeistert darüber, dass es im Vorfeld einiges an Vorschlägen im etherpad gab. Halte das auch für „klassische“ Barcamps nicht für selbstverständlich.

    Mini-BarCamp „My digital World“ bei #tfdel16 an der @th_koeln. Einführung mit @timovt. pic.twitter.com/enNhmT07Nb

    — Jöran (@joeranDE) 24. Juni 2016

    Und nun noch der eigentliche Grund für diesen Blogbeitrag, die Stimmung am Tag. Ich empfand sie als extrem konstruktiv, fröhlich und gleichzeitig pragmatisch und mit großen Idealen nach vorne blickend. Wie gesagt, das wird sehr persönlich, subjektiv eingefärbt gewesen sein, vor allem auch, weil:

    @DejanFreiburg Ja, für Geburtstagskind @timovt hat am Ende die halbe @th_koeln gesungen. 😉

    — Jöran (@joeranDE) 24. Juni 2016

    Und dabeibeim Gesang waren neben den lieben Kolleginnen und Kollegen von der TH (also diejenigen, die man fast täglich sieht, als auch die von den verschiedenen TH-Standorten) auch ein paar aus der Community (siehe Programm). Ich: Einfach gerührt.

    Hoffe auf eine ähnliche Stimmung, wenn wir im Rahmen der dghd-Jahrestagung vom 7.-10. März 2017 wieder den Tag für die exzellente Lehre begehen. Dann natürlich am besten die ganzen 4 Tage. Und ich bin mir sicher, dass es auch ähnlich an bis dahin anstehenden anderen Tagungs-Stationen (z.B. dghd16 in Bochum oder GMW16 in Innsbruck, siehe auch Los jetzt, doch erst Musik) zugehen wird. Ach.
    Aus dem Tag für die exzellente Lehre speist sich übrigens unser Weiterbildungsprogramm an der TH, Lesestoff habe ich auch wieder einiges mitgenommen. Vieleicht bei Zeiten dazu doch auch hier mehr.

    Halb voll oder halb leer? #jfmh16

    Wie misst man Tagungserfolge? In Veröffentlichungen und in aus den Tagungen abgeleiteten Maßnahmen? In Teilnehmendenzahlen oder der Medienberichterstattung? In Erkenntnissen?

    Für mich beginnt die Antwort auf die Frage schon – wie könnte es anders sein bei constructive-alignment-atmenden Hochschuldidaktikern – mit dem Motto, dem Ziel der Tagung, des Themas das bearbeitet wird (ok, ok, so operationalisiert wie in guten alignments ist es da nicht).

    Als in der Vorbereitungsphase der Tagung „Junges Forum Medien und Hochschulentwicklung“ das Motto aufkam (und zwar nicht von mir, deshalb darf ich das hier unverdächtig des Selbstlobs sagen), war ich schlichtweg begeistert: „die vermessen(d)e Bildung“ (hab ich hier auch schon gesagt). Ein Thema, das geradezu danach schreit, von Personen aus oder mit Bezug zu den verschiedenen beteiligten Fachgesellschaften gemeinsam behandelt zu werden.

    Doch schade: Der Einsteig zur Tagung war für mich erdenklich schlecht. Das Glas also eher halb leer, denn: Den ersten Tag musste ich kurzfristig absagen und so viel spannendes verpassen. Umso besser, bei Sandra und Sabine (die die Bedeutung von Feedback und Zeit sehr anschaulich ausführt) dazu nachlesen zu können. Großes Glück: Am Abend des erstens Tages noch ein paar versprengte Freunde und KollegInnen anzutreffen, um direkt in die Diskussion zu quantified self, Erforschung der eigenen Lehre und vieles mehr einzusteigen.

    Was ich allein schon aus der Diskussion wieder mitnehmen konnte, ist ein neu geweckter Wunsch, jetzt doch wirklich mal Sloterdijks „Du musst Dein Leben ändern“ zu lesen. Er bezieht sich dort auf Rilkes Gedicht Archaischer Torso Appols, was wiederum zu dem passte, was ich zur Keynote von Thomas Damberger gehört hatte: „Da ist keine Stelle, die dich nicht sieht.“ Obs direkt in der Keynote auch vorkam….werde ich wohl in der Aufzeichnung nochmal prüfen können.

    Ein bisserl experimentiert mit der Idee, was quantified self für Lehre bedeuten könnte, hatte ich mit ein paar Kolleginnen schon mal vor längerem, vielleicht ist es ja für jemanden interessant, deshalb hier verlinkt der Artikel aus dem Colab7-Abschlussbericht (quantified auf S. 70).

    Zur Erforschung der eigenen Lehre, der Keynote von Josef Wiemeyer, hätten mich vor allem noch mal die Bezugspunkte zu Scholarship of Teaching and Learning (kurz SoTL) interessiert. Wie das bspw. in Schweden umgesetzt ist, hat uns an der TH Köln vor noch nicht so langer Zeit nochmals Thomas Olsson nahegebracht. Und wer sich mit den Hürden und Chancen des SoTL weiter wissenschaftlich auseinandersetzen will, kann das bis zum 15.1.2017 bei einem Call zu dem Thema.

    Am zweiten Tag des JFMH gings für mich persönlich aufregend weiter: Ankündigung der Keynote von Ilona Buchem zum Thema Open Badges. Wie wir später noch mal feststellten, verbinden uns zahlreiche Projekte und so ist eine solche Vorstellung (auch wenn sie nur ganz kurz und schnell ist) gar kein so leichtes Unterfangen, aber gleichzeitig auch eine Ehre und Freude. Beeindruckend: Wie offen Badges (noch) sind und damit einerseits gestaltbar und andererseits auch noch an vielen Stellen im Experimentierstadium. Sie setzen aber den Fokus auf eine elementare Frage: Was wird gelernt und wie können andere Erkennen, was gelernt wurde. Hier von verschiedenen Stellen die Thematik der Kompetenzentwicklung weiter konsequent zu bearbeiten ist wichtig. Dass das wenn man eines der ursprünglichsten Ziele von Bologna, die Mobilität, in den Blick nimmt nicht weniger Komplex wird, zeigte sich besonders, als Ilona auf die Weltkarte im Europen Badges Network schaute und Johannes (Konert) eine Ergänzung zur Verbindung von Kompetenzen und Badges einschob.

    Ich muss mich kürzer fassen, mein Blogbeitrag wird zu lang und in Blogbeitragslängen misst man bestimmt keine Konferenzerfolge. 😉

    In der Session zu Innovativen Lernszenarien mit Beiträgen von Michael Bender, Lisa Scharrer (Didaktik in den Digital Humanities), Natalie Kiesler (Visuelles Feedback in webbasierten
    interaktiven Programmieraufgaben) und Kai Gebhardt (IT-unterstützte Stationsarbeit in der Hochschullehre) bewährte sich die gemeinsame Moderation durch Franco Rau und Diskutantin Petra Grell. Murmelgruppen holten einen nach den spannenden, kurzweiligen Vorträgen schnell in den Austausch, Diskussions-Einstiegsstatements ordneten die Beiträge gut ein und machten Lust auf Feedback und Diskussion. Besonders deutlich machten die Beiträge – zumindest für meine Wenigkeit – welche Transformationen auf dem Weg sind, aber auch welches Potential diese Transformationen bieten, um sich noch genauer anzuschauen, was sich nicht automatisieren lässt und in welcher Qualität wir Lehr- und Lernprozesse dort gestalten können oder könnten. Wie ein Brennglas wirkten die Beiträge, die aber auch grundsätzliche Fragen zu Potentialen von Qualifikationsarbeiten anstießen – muss ich mich an die eigene Nase fassen.

    Märchenhaft, ruhig und immer wieder zum Denken innhaltend war dann noch die Keynote von Alexander Kiy. Mehr dazu müsst Ihr selbst in der noch folgenden Aufzeichnungsveröffentlichung nachschauen.

    Zur genialen Stimmung und weitere Eindrücke bleibt mir nur noch auf das Storify zur Tagung zu verweisen. Auch eine Möglichkeit, Taungserfolg zu messen (nicht zu vergessen die instagram-Bilder).

    Und um die Geschichte des JFMH auch noch mal aufzugreifen, es war ein mal in Hamburg…und auch damals gab es Projekte, die auf der Tagung entstanden, z.B. den ePortfolio Arbeitskreis (kurz epak, kann man hier auf S. 279 nachlesen), der zum Teil in das German Chapter Europortfolio übergangen ist. Ach, damals. Freut mich umso mehr, dass auch dieses mal wieder Projektideen entstanden sind, wie Sandra schreibt.

    Wie also misst man Tagungserfolg? Wenn nach der Tagung weiter nachgedacht wird, wenn man alte Bekannte getroffen und neue Bekanntschaften geknüpft hat, wenn die Fragen mehr werden und es auch ein paar Antworten und Umsetzungsideen gibt und man dann später wieder davon berichten, darauf aufbauen oder auch frühere Überlegungen widerlegen kann (meinen colab7-Text würde ich jetzt anders schreiben, damals passte es aber). Und wenn ich dann noch irgendwie rausbekomme, was Lambert Heller bei seinem Workshop ganz genau gemacht hat, was Cornelia Kenneweg vorgetragen hat, was…..dann ist das Glas mindestens halb voll für mich, ganz persönlich. Gleichzeitig ist der direkte Austausch des ersten Tages auch nicht mehr wieder-hol-bar.
    Danke an die Tagungsorga, an Franco Rau und Christoph Rensing, alle beteiligten aus den Fachgesellschaften in der Vorbereitung, allen Diskutant*innen, Beitragenden, Diskutierenden….schön wars und jetzt brauch ich eigentlich Lesezeit.

    Ins Netz gerufen – die Netzantwort & das Paket

    Im letzten Blogbeitrag hatte ich es ja versprochen:

    Und geplant ist dann, hier im Blog noch mal, das ganze Paket mit ein paar Hintergründen zu meinen bisherigen und dann von Euch angestoßenen Überlegungen aufzugreifen. Deal?

    Riesig gefreut hab ich mich, dass nicht nur die Überlegung aufgegangen ist, den Workshop im Rahmen einer Veranstaltung zur Digitalisierung mit etherpads zu gestalten und (kurzfristig) auch meinen Impuls annotierbar zur Verfügung zu stellen, sondern auch der Aufruf extrem gut geklappt hat.

    Zunächst zum Aufruf: Eure Antworten auf den Netzruf kamen nicht nur prompt, sondern auch zahlreich und wurden nach der Kaffeepause von den Workshopteilnehmenden sehr konkret aufgegriffen:

    1. Als Bestätigung für bereits erfolgte Überlegungen
    2. Als Ergänzungen
    Zum Beispiel so: „Ach, an die Möglichkeit, Laborversuche zu virtualsieren oder in Vorlesungen Kolleginnen zuzuschalten hatte ich gerade gar nicht gedacht.“ Und schon gabs zwei Punkte mehr in der von einer Teilnehmerin erstellten umfangreichen Mindmap zu Möglichkeiten der internationalen und regionalien Vernetzung.
    Hier die Tweets zur #Netzantwort (die aber sowohl im Foto unten, als auch auf der verlinkten Twitterwall nicht mehr vollständig sind, hätte ich eher archivieren sollen): http://twitwalls.com/wall/timovt 
    Die Idee, einen Workshop in dieser Form zu öffnen war übrigens inspiriert von Christian Spannagels Beitrag im Doktorandenseminar Wissenschaft und Internet an der Uni Düsseldorf. Da ging die Öffnung noch weiter, bei mir war es ein erstes kleines Experiment.
    Eingestiegen bin ich mit der Vorstellungsrunde, nach Barcampmanier, allerdings in kleinerer Runde. Das gab einen guten Überblick zu den Hintergründen der Teilnehmenden und auch ein Gefühl dazu, wie wir alle so „ticken“. Bei dem folgenden Impuls zum Schwerpunktthema Lehren und Prüfen im Kontext von Digitalisierung habe ich mich stark beschränkt auf 3 Themenfelder:

    • Prüfungen und Hochschulabschlüsse
    • Lehr-/Lernprozess: offen, flexibel, gesteuert
    • Vernetzung Internional und regional
    Allein mit dem Thema Prüfungen könnte man mindestens einen ganzen Workshoptag füllen (Zeitfenster waren hier 3 Stunden). Wichtig war mir:

    1. Prüfungen auch mal anders zu denken, als Möglichkeiten auch das Netz einzubinden und reale Handlungen digital abzubilden.

    @timovt Notwendigkeit von Prüfungsformaten, die Transfer und Anwendung prüfen, denn „Schummeln“ wird immer möglich sein #netzantwort

    — Birte Krey-Clausen (@BirteKrey) 6. Juni 2016

    2. Für den Lehr- und Lernprozess im Blick zu haben, dass einerseits eine größere Offenheit und Flexibilität ensteht, gleichzeitig damit aber auch Fragen der Steuerung von Lehr- und Lernprozessen sich anders stellen, weil es dabei neue Möglichkeiten gibt aber auch neue Herausforderungen

    3. Sich zu fragen, wie mit anderen/weiteren Partnern (Hochschulen, Gesellschaft, Wirtschaft) durch Digitalisierung auch in der Lehre zusammengearbeitet werden kann.

    Zusätzlich gabs noch was grundsätzliches (zu Cyborgs, Dirsruption und Demokratisieriung, Folie 10). Alle drei Themenfelder wurden dann in Kleingruppen unter fünf Perspektiven bearbeitet, Zwischenstände berichtet, abschließend wurden die Ergebnisse vorgestellt.

    Offenheit….wer will, findet hier noch meinen Impulsfoliensatz für Anmerkungen freigegeben. Das muss fürs erste an Offenheit reichen ;-). Hat viel Spass gemacht mit der Gruppe und mit Euch direkt ausm Netz.