Junges Forum – Benjamin?

Ich muss diesen Beitrag gewissermaßen mit meiner Historie beginnen….
Diese  Universität ist „ein Benjamin“ unter den Universitäten in Nordrhein-Westfalen. Das hat ein früherer Rektor der Hochschule gesagt, an der ich studiert habe. Und wenn ich mich recht entsinne, war das zu Zeiten, als der Rektor noch Kaiser und der Kanzler noch König hießen. (googelt es mal, das gabs). An dieser Hochschule meines Studiums (gibts da keinen Namen für?), der Heinrich-Heine-Universität findet das diesjährige Junge Forum Medien und Hochschulentwicklung statt.

Also nicht ganz…das Forum findet nicht auf dem Campus statt, sondern in der Stadt, im „Haus in der Stadt“ oder wie es jetzt offiziell heißt „Haus der Universität“ und das liegt direkt neben einem Ort den Stuckrad-Barre so schön englisch ausgesprochen mal die shadow arcades genannt hat (eigentlich Schadow Arkaden). Genau in der Mitte zwischen der längsten Theke der Welt, dem schönen Hofgarten, dem Schauspielhaus und der Börse. Auch nett: auf dem Platz vor dem Haus gibts bunte Bänke, die man sich beim Museumsquartier in Wien abgeschaut hat.

Genug des Vorgeplänkels: Am 8./9. Juni findet also das Junge Forum Medien und Hochschulentwicklung im Haus der Universität in Düsseldorf statt. Die bisherigen Foren haben sich imho immer durch eine gute, produktive Atmosphäre, guten Austausch, Vernetzung und vor allem (eines meiner Lieblingsthemen) durch gutes Feedback zu den Beiträgen ausgezeichnet. Natürlich nicht zu vergessen, dass man durch die Beteiligung von Leuten aus mehreren Fachgesellschaften gut über den eigenen Tellerrand hinausblicken kann und Anschluss an verschiedene Diskurse findet.

Deshalb hier noch mal der Hinweis: Bis Sonntag, 22.2. ist der Call for Papers ausgeschrieben, das Thema:
Bildung gemeinsam verändern – (Neue?) Impulse aus Forschung und Praxis

Disclaimer: Jung bedeutet bei dem Forum keine Altersbeschränkung, es ist ein junges Format und es geht um Nachwuchsförderung. Gerade im hochschuldidaktischen Feld ist der Nachwuchs ja sehr vielfältig und (rein rechnerisches) Alter ist nach meiner Erfahrung selten eine wichtige Kategorie.
*Benjamin? – Die Heinrich-Heine-Universität ist eine recht junge Universität, auch wenn sie in diesem Jahr gerade ein rundes Jubiläum feiert. Und Benjamin war der jüngste Sohn Jakobs.

Ach ja. Mein Lieblings-Heine-Zitat aus Studentenzeiten darf natürlich nicht fehlen. Geld ist rund und rollt weg, Bildung bleibt.

Auf das #jfmh14 folgt nun das #jfmh15 am 08./09. Juni an der #HHU Düsseldorf. Einreichungen noch bis 22. Februar: http://t.co/dF5XkQ6Clu
— jfmh15 (@jfmh15) 12. Februar 2015

Nachfragen – bitte!

In der Ausgabe vom 9.7.2013 der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung findet sich ein umfangreiches Interview mit der Bildungsministerin Johanna Wanka (leider nicht online). Es geht um ihre Zeit in der DDR, Pragmatismus und Anpassung, die Rolle ihrer Mutter und ihres Vaters und um die Wende. Das liest sich soweit alles ganz interessant und auch die Fragen der interviewenden Journalisten sind m.E. ganz gut gelungen. Am Ende aber folgt ein Absatz, wo ich mir dachte: Was ist denn jetzt passiert? Da wird Wanka mit einer Aussage wiedergegeben, die man ohne weiteren Kontext nicht verstehen kann (oder zumindest ich nicht). Wäre da nicht mal Nachfragen angesagt, liebe Journalisten? Ist das kein authorisiertes Interview, wo eventuelle Unklarheiten noch mal entdeckt hätten werden können?
Jedenfalls steht da schwarz auf weiß:

Frau Schavan hat ihr Amt aufgeben, weil ihre Universität ihr den Doktortitel aberkannt hat. War der Rücktritt unvermeidlich?

Als die Kanzlerin mit mir sprach, habe ich als Erstes gefragt: Gibt es keinen Ausweg? Es ist unendlich traurig, und ich finde es entsetzlich und absolut ungerecht. Eigentlich ist die ganze Sache nicht zu verstehen. Es ist das, was ich in der Politik schlimm finde: dass man so behandelt werden kann.

Wenn ich mich recht entsinne, war doch ein Grund für den Rücktritt, dass eine amtierende Bildungsministerien schlecht gegen die in ihren Zuständigkeitsbereich fallende Hochschule juristisch vorgehen kann. Zumindest argumentiert die Welt u.a so – auch wenn sie ansonsten immer wieder seltsam wiederholt, der Computer habe gesprochen. Aber auch darum geht es mir hier nicht.
Denn wie dem auch sei, möchte ich hier gar nicht groß inhaltlich diskutieren, wie es z.B. causa schavan tut. Ich wundere mich nur ehrlich, warum man da als Journalist nicht nachfragt oder als Politikerin für Klarheit sorgt. Oder wer da der Leserschaft warum Raum für Vermutungen gibt. Oder sollte es absichtlich nebulös bleiben, wie in meiner TL vermutet wurde?

@timovt oder ein cleverer Journalist weiß, dass das Zitat allein für mehr Aufregung sorgen könnte.
— Anja Lorenz (@anjalorenz) June 10, 2013