2 cents zu Prüfungen: Prozess, Produkt, Wo und Wer?

Geht es Euch auch so? Bei der Diskussion zu Prüfungen stören mich (bei letzten Gelegenheiten) immer wieder zwei Punkte, die ich hier kurz in einem Schreibfluss sortieren möchte. Der Text mag an ein oder anderen Stelle etwas sperrig sein, das liegt daran, dass es noch eine Selbstklärung ist. Es brauht also sicherlich eine zweite Version, aber vielleicht kann auch jemand mit der ersten Version schon was anfangen, einsteigen und weiterführen oder widersprechen. Der Text ist also ein Versuch. Wenn er ein Essay werden oder sein könnte, würde mich das sehr freuen. Dazu fehlt aber auch noch einiges.

Es geht um Diagnostik, Produkte und Prozesse im Zusammenhang mit Prüfungen.

Prüfen wir Prozesse oder Produkte?
Wenn es darum geht, Kompetenzen zu prüfen oder genauer kompetenzorientiert zu prüfen, dann müssen Lernprozesse eine Rolle spielen. Die zentrale Frage ist: Was ist das Prüfungsobjekt, was ist der Prüfungsgegenstand oder das Messobjekt? Wie manifestiert sich eine Handlung, von der dann wieder auf erworbene Kompetenzen geschlossen werden kann? Dies ist wichtig, um einerseits die Lernprozesse mit Fehlern und Wiederholungsschleifen, neuen Anläufen etc. nicht direkt durch eine Einbindung in die Prüfungsleistung zu instrumentaliseren, nicht jede Lernhandlung ist Teil der Prüfung. Andererseits brauchen die Produkte, die in der Prüfung zur Leistungsmessung herangezogen werden eine innere Struktur, die auf Prozesse angewiesen ist. Theoretische und methodische Herangehensweisen mussten am Gegenstand erprobt, auf ihn angepasst, mit der eigenen Verantwortungsübernahme durch das lernende Individiuum verbunden werden – und sich im Produkt niederschlagen. Das ist mit Situationen, die den Vollzug der zu erwerbenden Handlungsfähigkeit der Studierenden direkt beobachten, vielleicht naheliegender und in Zeiten von KI einfacher zu bewerkstelligen. Doch auch hier muss deutlich sein, dass vor dieser vielleicht als Performanz, Probehandeln, Labor, Experiment, Projekt  zu bezeichnenden Situation Ressourcen im Lernprozess miteinander verbunden werden mussten, damit nicht einfach nur ohne vorheriges Lernen improvisiert  wird oder Standard-Antworten und -Handlungen aufgerufen und gezeigt werden.

Wo starten wir und wer sind wir?
Wenn ich ein bestimmtes Ziel erreichen will, kann es hilfreich sein, den Ausgangspunkt und den Weg dorthin zu wissen. Wir reden in der Kompetenzorientierung meines Erachtens viel über das Ziel, weniger über den Weg und sehr wenig über den Ausgangspunkt – oder genauer die Ausgangspunkte. Um Studierenden die Steuerung ihres Lernprozesses zu erleichtern, sollte das Ziel (besser das Outcome) und die damit verbundenen Qualitätskriterien (Nivestufenmodell, Kriterienraster, rubric) transparent sein. Wenn dazu noch wenigstens Ansätze vorhanden sind, zu erheben oder zu relfektieren, von wo man (unterschiedlich) startet, ist das für Studierende und Lehrende doch eigentlich ein elementares Wissen zur Gestaltung der Lehr- und Lernsettings und der Schritte auf dem Weg zum Ziel. Das heißt wir können uns über diese Diagnostik (ein großes Wort für Ansätze, die meist in der Hochschullehre nur unterkomplexe erste Ansatzpunkte sein können) klar werden, mit welchen Erwartungshaltungen, Vorannahmen, Wissen, Kompetenzen gemeinsam begonnen werden kann. 
Möglicherweise ist diese Verbindung von Start, Weg und Ziel aber auch in der Hochschuldidaktik manchmal besonders herausfordend, weil….welche Prüfungen habt Ihr in hochschuldidaktischen Weiterbildungen und Workshops bislang erlebt, gestaltet oder bestanden? Viele wird es da vermutlich nicht geben, aus verschiedensten Gründen. Aber das ist eine andere Geschichte.

Auf (innovativen) Tagungen auch noch was lernen?

Tagungen und Konferenzen sind in der Wissenschaft der Ort, an dem der aktuelle Stand zu Themen, Projekten, Problemen, Fragestellungen oder auch zu Praktiken vorgestellt, diskutiert, weiterentwickelt wird. Hier wird wissenschaftliche Tätigkeit öffentlich und damit kritisierbar, verhandelbar, verbunde. 
Desto spannender, dass der wissenschaftliche, forschende Blick auf Tagungen  aus meiner Sicht immer noch wenig ausgeprägt scheint. Zwar haben sich Tagungsformate und Formate auf Tagungen weiterentwickelt bzw. ausdifferenziert, nur wo und wie wird über die Tagungen so reflektiert, geforscht, diskutiert, dass wir sie gut weiterentwickeln können und alle davon profitieren?

Tagungsdidaktik-Exkurs ins Archiv?

Zu innovativen Tagungsformaten und Tagungsdidaktik siehe auch eine Diskussion auf Twitter, die mir aus Gründen leider nicht mehr verlinken kann, ich suche demnächst mal in meinem exportierten Twitter-Archiv, was ich dazu noch habe.

Rückblick auf TURN und DiKuLe

Jetzt gibt es ein paar Beispiele, wo sich die Tagungsdurchführung genauer angeschaut wurde, die ich zufällig kenne weil ich beteiligt war oder die mir zufällig über den Weg liefen. Die möchte ich hier ganz kurz zusammenführen und dann einen Ausblick wagen. Ein nächster Schritt könnte bei einem gegebenen Anlass auch eine systematische Übersicht werden…

Recht frisch ist die Publikation zum DiKuLe-Symposium bzw. deren Teaser auf Linkedin. Ein Flipped-Tagungsformat, bei dem ich mir beim Blick ins Programm dachte: Da wäre eine nähere Betrachtung wirklich lohnenswert. Und folglich habe ich mich auch sehr gefreut, dass im Beitrag u.a. geschaut wird, wie viel Zeit für die Vorbereitung auf die Tagung genutzt wurde (sowohl von den Videoersteller*innen, als auch von den Video-Rezipient*innen), wie die Zeit für die Kurzvorträge vor Ort eingeschätzt wurde sowie wie der Lernzuwachs eingeschätzt wurde (muss ich mir nochmal genauer anschauen.) Was mir beim Lesen noch auffiel: Was ist mit den Tagungen, bei denen Beiträge bzw. Tagungsbände vorab publiziert werden? Ich erinnere mich bspw. an die Jahrestagung der GMW, bei der das lange Zeit üblich war, sogar in einer Form, in der online für alle transparent kommentiert werden konnte (ich meine es gab da eine Publikation drüber, muss ich bei Zeiten noch raussuchen). 

Für die – von der Stiftung für Innovation in der Hochschullehre geförderten – TURN23-Tagung in Köln habe ich mir gemeinsam mit Christina Müller-Naevecke in einem Tagungsband im HSW die förderlichen Bedingungen für das Teilen Beiträgen als Commons angeschaut. Mit Befragung zu Zielen bei der Tagungsteilnahme, Zielerreichung sowie einer kurzen Befragung während der Tagung. In dem Beitrag ist auch der Blick auf die dghd-Jahrestagung in Köln (gemeinsam mit Robert Kordts, der Titel des Blogbeitrags hier ist ähnlich wie die Idee von Robert zu dem Beitrags damals) sowie in Paderborn (von Robert Kordts und Daniel Al-Kabbani) in der Literaturliste vorhanden.
Außerdem gab es zur TURN23 ein paar andere begleitende Formate – vielleicht eher Praxis-beschreibend bis bewerbend. Zur TURN24 konnte man eine ziemlich lange Beitragsstrecke mit mehreren Perspektiven in der DUZ lesen (hier nur der Teaser, Gesamtbeitrag hinter der Paywall). Journalistische Beiträge, Erfahrungsberichte und Einschätzungen finden sich in der DUZ, also keine wissenschaftlichen Untersuchungen, aber Beiträge von Wissenschaftler*innen. Und ein wirklich ausgeklügelter Blog griff die Beiträge während der Tagung auf. Wobei: Hier rutsche ich wohl ab ins Thema Wissenschaftskommunikation. Interessanter finde ich die Untersuchung von Tagungen, vielleicht als Teil einer Wissenschaftsdidaktik?

Diverse Tagung

Sollte eine solche Untersuchung aber Teil der Wissenschaftsdidaktik sein, so stellen sich gleich mehrere Herausforderungen: Wie umgehen mit der höchst diversen Tagungslandschaft, mit unterschiedlichen Praktiken und Techniken, sowohl in der Ankündigung, der Durchführung als auch in der Publikationsart. In meinem Bereich ist die Lehre und die Hochschuldidaktik ja das verbindende Element zwischen verschiedenen Disziplinen, Herkünften etc., hier hat/hatte sich vermutlich eine bestimmte Kultur hinsichtlich Tagungen und Publikationen ausgebildet. In mehreren Gesprächen während der TURN23 wurde mir aber auch deutlich, dass hinter Publikation, Preprint, Online-Reflexion usw. ganz verschiedene Erwartungshalten liegen, die irritiert, zusammengeführt oder weiterentwickelt werden können.

Nur wie sehen diese Praktiken zu Lehre und Hochschuldidaktik auf Tagungen genau aus? Und auf welche anderen Erfahrungen und Erwartungshaltungen treffen diese? Was sind die verbindenen Elemente in einer Hochschul- und Wissenschaftsdidaktik? Das könnte / müsste man forschend weiter ausarbeiten.

Gleichzeitig ist meines Erachtens für solche hochschul- und projektübergreifende Fragestellungen wenig finanziell ausgestatte Struktur vorhanden. 

Ausblick

Soweit ich das überblicke, werde ich in näcshter Zeit nicht bei einer Tagungsausrichtung dabei sein – also meine Überlegungen selbst zunächst nicht weiter führen können (bis auf die hier angekündigten Ergänzungen) Vielleicht können aber andere, kommende Tagungen trotzdem auch eine forschende Perspektive auf sich selbst einnehmen, andere dazu beauftragt werden, sich Personen zu diesem Themenfeld zusammenfinden: Alles für mich völlig offene Fragen. Vielleicht gibt es auch mehr zu dem Themenfeld, als ich gerade überblicke.

Ich freue mich über Kommentare, Ergänzungen, Kritik.

 

Liste bisheriger Tagungen und Calls – HD Community (Teil 3)

Meine Güte komme ich langsam voran. Aber vielleicht dafür stetig. Vor dem Hintergrund von Auswertungsperspektiven und Formen von Calls – HD-Community (Teil 2) habe ich mittlerweile eine erste Liste von möglichen Tagungen zusammengestellt und ein paar Calls gesammelt.

Diese Sammlung von Tagungen ergab sich aus Überlegungen dazu, wo wir uns als zentrale wissenschaftliche Einrichtung Zentrum für Lehrentwicklung an der TH Köln umschauen oder beteiligen sollten. Nicht enhalten sind dabei (bislang) Tagungen, die vor allem einzelnen Projekten zugeordnet werden können. 

Abgeschlossen sind diese Überlegungen auch noch nicht, sie sind zudem  z.T. einfach erfahrungs- oder biographisch geprägt. Für das Vorhaben hier fehlt noch eine Systematisierung dazu, welche Tagungen im Kern liegen, welche am Rande und warum, vielleicht müsste man über Schnittmengen zu Themen arbeiten. Das ließe sich ggf. an den Calls selbst ablesen, bspw. über die im vorherigen Blogbeitrag dargestellten Tätigkeitsbereiche von hochschuldidaktisch Tätigen. Oder es gibt einen besseren, theoreitschen Zugang zur Systematisierung.

Folgende Tagungen (alphabetisch sortiert) habe ich mittlerweile mit dazugehörigen Calls gesammelt:

  • AK Evaluation der HAW NRW – Jahrestagung 2024
  • dghd Arbeitstagung 2024
  • EduCamp
  • European Geographies of Sexualities Conference
  • EuroPLoP – European Conference on Pattern Languages of Programs 2024
  • Gesellschaft für empirische Bildungsforschung Jahrestagung 2024
  • ICED 2024
  • ILIAS Konferenz 2023

Folgende Tagungen sind noch auf der Liste, die ich mir auf jeden Fall anschauen wollte:

  • e-Prüfungs-Symposium
  • Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft (gmw) – Jahrestagung
  • Internationale Stack Konferenz
  • Jahrestagung der Gesellschaft für Hochschulforschung (GfHF)
  • Konferenz Agile Verwaltung
  • Tagung der international society for the scholarship of teaching and learning (issotl24)
  • The Joint 2024 Conference of the EARLI Special Interest Groups (SIGs) 4 (Higher Education) and 17 (Methods in Learning Research)
  •  TURN Conference 2024
  • UAS7 Jahrestagung

Diese Tagung wollte ich noch aufnehmen, bin bislang aber erfolglos darin geblieben, den Call wiederzufinden:

  • Internationale STACK Konferenz


Vielleicht ergeben sich für Euch aber auch induktiv aus der Sammlung hier noch weitere Hinweise darauf, was fehlt, wie man vor-systematisieren könnte, etc.

Auswertungsperspektiven und Formen von Calls – HD-Community (Teil 2)

Es geht langsam voran. Zum Vorhaben aus meinem letzten Blog-Beitrag Was ist die hochschuldidaktische Community? (Teil 1) gehe ich mit diesem Beitrag nun einen zweiten, weiteren Schritt und freue mich über Kritik, Ergänzungen, Hinweise, usw.

Ich habe begonnen, die Calls von Tagungen und Konferenzen zu sammeln, die ich mindestens interessant finde, die ich wichtig finde, auf denen ich immer gerne war, die ich gerne besuchen würde. Das ist nicht abschließend und beim Schreiben merke ich, dass das auch noch einer weiteren Ausdifferenzierung bedarf, wenn ich mich daran erkennen will, ob/wie solche Tagungen die hochschuldidaktische Community prägen oder wie ich eine Community an Tagungen erkennen kann.

Es zeigt sich auch, dass ich nicht zu jede*r Tagung einen Call als PDF sichern kann. So hatte „meine“ Fachgesellschaft, die dghd beispielsweise keine Jahrestagung mehr, sondern  Arbeitstagungen, zur letzten rief sie im dghd-Blog Blickwinkel auf. OERcamps und educamps haben ohnehin keinen Call im klassischen Sinne, da ja auf der Tagung selbst erst das Programm entsteht – hier könnte/müsste ich also die Ankündigung zur Anmeldung zur Tagung auswerten. Die re:publica hat ein umfangreiches FAQ auf der Webseite und das Tagungsmotto. Bei der ICED finde ich das Thema, Sub-Themen und die Workshopformate, letzere anklickbar für eine Beschreibung.  Das morgen startende Junge Forum für Medien und Hochschulentwicklung wiederum hat den Call in einem PDF Format.

Die Sammlung ist also sowohl mit Blick auf die (Datei)-Formate und die Sicherung der Aufrufe weder abgschlossen, noch ist die genaue Vorgehensweise abschließend gelöst. Nächster Blogbeitrag hierzu: Sammlung der Tagungen/Konferenzen, die ich in den Blick nehmen könnte / wollen würde – inkl. Aufruf zur Ergänzung/Kommentierung/Kritik.

Der nächste Schritte wäre dann, die Calls/Tagungsbeschreibungen auszuwerten. Mir scheinen da aktuell mehrere Perspektiven vielversprechend:

Verbinden könnte man diese Perspektiven mit Ausprägungsgraden: Nicht vorhanden, implzit, explizit. Mit diesen Ausprägungsgraden bin ich aber noch nicht zufrieden. Systematiken aus der Zielgruppenforschung, die ähnlich vorgehen oder überhaupt eine Beforschung von Tagungen im Hinblick darauf, ob/wie sie ein Feld/eine Community ansprechen oder formen habe ich (immer) noch nicht gefunden.

Dass das Vorhaben aber insgesamt ein vielversprechendes Unterfangen sein könnte habe ich gerade beim x-ten Lesen meines gerade Open-Access erschienen Beitrags mit Christina Müller-Naevecke zur TURN-Conference gemerkt. Wir schreiben dort u.a. „Aus der subjektiven Selbsteinschätzung zur Erreichung selbst gesetzter Ziele der Teilnehmenden lässt sich konstatieren, dass die TURN23 vor allem einen Rahmen schuf, in dem Teilnehmende sich als Teil einer Community fühlen, ihre eigene Arbeit und ihr eigenes Projekt erfolgreich vorstellen konnten, netzwerkten, sich inhaltlich austauschten, (neue) Projekte kennenlernten und sich Rückmeldungen gaben.“ (S. 192). 

Freue mich über Eure Kommentare, Anregungen, Kritik vor allem aber auch über Hinweise zum Weiterdenken, -graben und arbeiten.

Was ist die hochschuldidaktische Community? (Teil 1)

Für eine kleine (oder vielleicht auch größer werdende) Forschungsaktivität stelle ich mir aktuell die Frage, was die hochschuldidaktische Community eigentlich ist.

to long, did not read (tldr): Ich möchte Calls von Tagungen sammeln, die im weiteren Feld der Lehr- und Hochschulentwicklung verortet werden können, um dann zu untersuchen, welche Communities (ob/wie eine hochschuldidaktische Community) dort adressiert werden.
Mitarbeit willkommen: Gerne Beispiele zu Calls hier teilen.

Es ist einerseits ein Selbstklärungsprozess, andererseits aber auch die Frage danach, in welchen Strukturen, mit welchen Aktivitäten, Aufträgen und Bezügen Lehr- und Hochschulentwicklung betrieben wird und betrieben werden kann. Mit diesem Ziel nehme ich natürlich schon eine erste Setzung vor: Es geht um Lehrentwicklung sowie um Hochschulentwicklung. Man könnte ansonsten für die Frage, was die hochschuldidaktische Community ist, nun bei einer Klärung dessen anfangen, was Hochschuldidaktik ist. Ausgehend vielleicht von

Oder

Quer dazu liegend und in den einzelnen Bullets sicherlich unterschiedlich ausgearbeitet ist die Frage des Verhältnisses zur Wissenschaftsdidaktik sowie aktuellen gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen und Problemen.

Ich möchte einen anderen Knoten als Startpunkt nehmen und freue mich dazu über Kommentare – aber vor allem über Dateien. Wo geht es los? Diana Urban und Katrin Stolz haben 2013 in einem Beitrag zum Jungen Forum Medien und Hochschulentwicklung folgende Frage gestellt und begonnen sie zu beantworten: „Wohin des Weges, Hochschuldidaktik? Über Profilbildungsprobleme und Perspektiven der Professionalisierung – zwei Dissertationsvorhaben.“ Hierin führen sie als Merkmale professioneller Tätigkeiten aus:
„- eine gemeinsame Wissensbasis […]
– Netzwerkarbeit und Verbandsorganisation […]
– eine hohe Handlungsautonomie
– die Entwicklung eines Berufsethos und
– die Schaffung von Standards des professionellen Handelns“ (Urban & Stolz 2013, S. 12f.)

In bzw. mit Bezug zur Deutschen Gesellschaft für Hochschuldidaktik (dghd) gibt es schon  lange vielfältigen Netzwerkarbeit, sei es (nur als Beispiele) in der AG zum forschenden Lernen, in der AG Digitale Medien und Hochschuldidaktik (sogar gemeinsam mit der GMW), zu Scholarship of Teaching and Learning und vieles mehr (siehe unten auf der dghd-Webseite). Nun ist es aber so, dass Netzwerken auch ein zentrales Ziel von Teilnehmenden auf Tagungen ist (vgl. Kordts-Freudinger & van Treeck 2019, Mueller-Naewecke & van Treeck i.E.), dies möchte ich als Ausgangspunkt einer Spurensuche nach der Adressierung (und Formung) einer (hochschuldidaktischen) Community durch Calls zu Tagungen, durch die Ansprache als Zielgruppe machen.

Wenn es größer wird, erweitert um die Frage, wie das Verhältnis von Adressierung vor einer Tagung und Beiträgen auf einer Tagung ist. Und ein weiterer Schritt könnte die Frage danach sein, wie die hochschuldidaktische Community in Förderausschreibungen adressiert und in bewilligten Anträgen berücksichtigt wird oder welche Rolle sie in Weiterbildungsangeboten für die Community spielt.

Der nächste Schritt wird es sein, Calls zu Tagungen zu sammeln, dabei das Feld zunächst möglichst weit zu fassen, um dann die Calls danach zu untersuchen welche Zielgruppe(n)/Communties angesprochen werden und wie.

Wenn Ihr Euch beteiligen wollt, dann würde es mir sehr helfen:

  1. Hinweise zu bekommen, welche Tagungen berücksichtigt werden sollten/könnten?
  2. Bisherige Calls zu diesen Tagungen zu erhalten (erfahrungsgemäß finden sich Calls vergangener Tagungen nicht mehr lange auf den Webseiten, insofern bin ich gespannt, was ich finde und wo ich durch Mithilfe auf Calls stoße).

Der Blogbeitrag hier ist ein erster (unterkomplexer) Startpunkt, als nächstes werde ich selbst beginnen, Calls hier online zu stellen, vermutlich als Beitrag mit dem Hashtag #CallsCommunity.

Ich bitte es zu entschuldigen, dass der Beitrag – nicht wie früher bei mir üblich – auch eine Auflistung von verwendeter Literatur enthält, vielleicht auch insgesamt dem ein oder anderen Anspruch nicht genügt. Ich denke, als Startpunkt einer kleinen interessanten Frage, die immer größer werden kann, ist er hilfreich und ausreichend. Und er ist ein erster Versuch, wieder aktiv zu bloggen :).

Begonnen, Tagungen zu dem Feld sowie die Nachwuchsförderung in der Hochschuldidaktik (einige Hochschulen haben eine Campuslizenz) zu beschreiben hatte ich mit Robert Kordts und Stefanie Schöler 2015 im Neuen Handbuch Hochschuldidaktik.