In meinem Blogbeitrag „Los jetzt – doch erst: Musik“ hatte ich mit Vorfreude schon ein paar Tagungen zusammen betrachtet, was ich hier jetzt gerne wieder tun möchte. Mir ist es dabei wichtig, dass die Diskurse, die Menschen, die Erkenntnisse aus verschiedenen, sich aber überschneidenden Themenfeldern zusammenkommen; ich persönlich erfahre das immer wieder als bereichernd, irritierend und folglich als Lernanlass (indem ich nicht immer so gut bin, wie ich gerne wäre, vor allem, wenn Übersetzungsleistungen wichtig werden, aber auch das kann man ja lernen).
Die Tagungen sind jetzt schon unterschiedlich lange her, manches fühlt sich schon wieder wie eine Ewigkeit an und gleichzeitig laufen die Vorbereitungen auf die nächste Tagung bei uns an der TH Köln schon länger auf Hochtouren. Alles fließt.
Berichte woanders
Der Reihe nach: Über die DOSS, die Dortmund Spring School for Academic Staff Development im März in Dortmund habe ich noch nicht berichtet. Hier nur noch die Rechtfertigung: Das lag nicht daran, dass es nichts zu berichten gab, sondern einfach daran, dass ich keine Zeit dafür gefunden hatte. Die Beiträge im dghd-Newsletter 2/2016 (S. 32, Text und Fotos) und im dghd-Newsletter 1/2016 (S. 12ff., Visualisierungen) geben jedoch einen guten Eindruck zu Tagung. Mir ist an dieser Tagung immer wichtig, dass sie als eine Weiterbildungstagung sich auch in ihren Formaten das Lernen auf die Fahnen geschrieben hat, wie ich in Dortmund mit meinen kurzen Begrüßungsworten von Seiten der Deutschen Gesellschaft für Hochschuldidaktik (dghd) auch betonte.
Auf das Junge Forum Medien und Hochschulentwicklung in Darmstadt hatte ich ja hier schon zurückgeblickt. Ergänzend noch der Verweis auf die Stimmungsbilder und Tweetsammlungen sowie die – passend zum Thema – quantified tweets, wer sich die schönen Keynotes noch mal anschauen will, wird hier fündig.
Auffordernd querdenkende Keynotes
Etwas näher, aber immer noch fern liegt dann der Rückblick auf die Jahrestagung der Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft Ende August/Anfang September in Innsbruck. Thema war die „Zusammenarbeit in der Bildung“. Besonders überzeugt bei der Tagung haben mich diesmal die Keynotes von
- Peter Purgathofer zu „Open Science“ (mit einem ganzheitlichen, lustigen, querdenkenden und auffordernden Angang von Publikationen und Erfindungen) sowie von
- Ulrike Lucke zu „Inderdisziplinarität im E-Learning: mehr als Bildung plus Technik“ (mit einem unterhaltsamen, nachdenklich, irritierend und einladenden Blick auf Gefühle und Computer).
Booksprints auf Tagungen?
Auch das Experimentieren mit verschiedenen Formaten hat wieder viel an Potential aufgeschlossen und Verbindungen ermöglicht (u.a. Flipped-Talk, Pecha Kucha, Knowledge-Cafe). Was für mich dieses Mal gar nicht geklappt hat: Den wieder vorweg veröffentlichten Tagungsband zu lesen und zu kommentieren. Besonders schade, weil ich denke, dass man darüber noch viel Neues an Impulsen schaffen kann, bspw. auch um auf einer Tagung produktiv(er) zu werden. Ich „träume“ ja immer noch davon, eine solche Vorweg-Veröffentlichung als Anlass für einen Booksprint auf einer Tagung zu nehmen. Auf einer durch die Lektüre gelegten gemeinsamen Basis nutzt man dann die Expertise der Leute vor Ort, um neue Erkenntnisse zu entwickeln und zu veröffentlichen. Vielleicht passiert da noch etwas auch in dieser Richtung in dem von Christan Freisleben Teutscher gestarteten Papier Konferenz als Lernform.
Schon in der Vorbereitung der Tagung hatte ich mich enorm gefreut auf den Workshop gemeinsam mit Claudia (Bremer), Sandra (Hofhues) und Kerstin (Mayrberger) zu Open Educational Practices. Passend zum Thema haben wir nun auch die Input-Folien – hier bei Claudia auf der Seite – online gestellt. Ergänzend das Ganze noch hier als PPT (wegen der Audio-Spur). Mir war es vor allem wichtig, in die Debatte ein Thema einzubringen, dass viele vermutlich nicht unter OEP fassen würden: Lehrportfolios, in denen Lehrende ihre Praxis reflektiert haben und dies mit anderen teilen. Beispiele finden sich in den Folien. Damit eine solche Offenheit möglich wird, sind m.E. viele Austauschmöglichkeiten und Feedbacks vorher sowie eine förderliche Lehr-Lernkultur hilfreich. Ein nächster Schritt könnte dann die Verwendung von OER als Artefakte in den Portfolios sein. Was darüber hinaus beim Thema Offenheit sehr wichtig ist, hat Nina (Grünberger) sehr schön in ihrem Blogbeitrag zusammengefasst. Und um auf Sandra (Hofhues) Fragen im Blog zum Workshop auch hier öffentlich kurz einzugehen: Der Unterschied zwischen OEP und (einfacher) Offenheit liegt für mich darin, Praxis auch reflektiert darzustellen. Dem könnte und sollte man noch mal weiter gemeinsam nachgehen.
Ganz kurz: Direkt am ersten Tag der Tagung hatten wir auch wieder ein (kleines aber feines) Treffen der AG Digitale Medien und Hochschuldidaktik, in dem es wieder viele gute Anknüpfungspunkte für gemeinsame Arbeiten gegeben hat.
Noch ein Blick auf die Menschen: Es war wieder genial, zu netzwerken mit Leuten, die etwas Wichtiges bewegen wollen und dabei den Spaß nicht vergessen
Beim conference-dinner auf der #gmw16 gehts dann auch um +en pic.twitter.com/hxBSEiYqof— Timo van Treeck (@timovt) 31. August 2016
In dem Sinne möchte ich als GMW-Mitglied auch einen Dank an die Vorstandsmitglieder aussprechen, die nun leider nicht mehr im Vorstand der GMW sind, nämlich Martin (Ebner) und Beat (Döbeli Honegger). Habe Euch gerne im Vorstand gesehen! Gleichzeitig freue ich mich sehr über die Neuen im Vorstand und möchte auf diesem Wege noch mal Klaus (Himpsl-Gutermann) und Jörg (Hafer) zur Wahl gratulieren, was natürlich auch für die weidergewählten Mitglieder gilt.
Blogposts to come
Mittlerweile ist natürlich wieder einiges passiert und ich habe das Gefühl, noch Blogposts schuldig zu sein. So zeichnet sich bspw. auch spannendes beim Jungen Forum Medien und Hochschulentwicklung ab, dazu hoffentlich bald mehr. Angekündigt ist auf jeden Fall noch ein Rückblick zu den Erfahrungen mit den Lehr-Lernräumen, die wir (d.h. Yvonne Beatrice Böhler, Christian Kohls und ich) auf der dghd-Jahrestagung in Bochum gemacht haben und zu denen wir Dank Euch einiges an Bildmaterial aus den Blogstöckchen mitnehmen konnten.
Fernblick in die Zukunft
Das dauert noch ein wenig, weil ich die gute Stimmung auf der Tagung, die anregenden Gespräche und die niveauvollen Beiträge – ich konnte wegen verschiedener Aktivitäten nur zu wenigen gehen, die hatten es aber im positiven Sinne in sich und es gab noch einen ganzen Strauß an Beiträgen, von denen ich ähnliches vermute, was ich aber nicht verifizieren konnte – vor allem aber noch Perspektiven für die Zukunft im Blogbeitrag unterbringen möchte. Einen Eindruck zu den wichtigen Zukunftsfragen, die wir als dghd-Vorstand mit Unterstützung der dghd-Mitglieder voranbringen wollen, gibt der Deutschlandfunk-Beitrag (Text) bzw. Podcast.
Auf jeden Fall jetzt schon folgendes zu Bochum:
anregend, herzlich (s. auch lichtkunst), erkenntnisreich, vernetzend, dingevoranbringend, wohlgefühl erzeugend = #dghd16 thx @ifb_rub & all— Timo van Treeck (@timovt) September 23, 2016
Und mit Musik kann man aufhören, Bochumbezug ist ein Muss; auf ein Wiedersehen spätestens auf der dghd-Jahrestagung in Köln (Call noch bis zum 10.10.)