Ende Mai habe ich die Nachricht erhalten, dass ich nun von der Akkreditierungskomission (akko) der Deutschen Gesellschaft für Hochschuldidaktik (dghd) akkreditiert bin. Freudiges Ereignis, klar wird getwittert:
Eben meine Akkreditierungsurkunde zur Personenakkreditierung durch de #akko der @dghd_info erhalten 🙂 Mehr unter: https://t.co/IkkuiocEJd— Timo van Treeck (@timovt) 30. Mai 2016
Es gab zahlreiche Glückwünsche, über die ich mich enorm gefreut habe (wenn das normal ist, kann ich allein deshalb schon jedem aus dem hochschuldidaktischen Feld empfehlen, sich akkreditieren zu lassen, fühlt sich gut an). Und es gab es viele neugierige Nachfragen, wie bspw. folgende, auf die ich eine Antwort verspreochen habe und bislang augeblieben bin.
@timovt 🙂 falls Du Zeit hast: Was bedeutet die Akkreditierung? Was kannst Du damit anfangen?— Kristina Lucius (@LuciLucius) 30. Mai 2016
Zunächst: Was bedeutet die Akkreditierung? Es ist ein Verfahren, bei dem sich Personen hochschuldidaktischen Qualitätsstandards stellen, wie sie von der Akkreditierungskommission hier dokumentiert sind. Das umfasst bspw. eine bestimmten Umfang an Lehrleistung, an erfahrener hochschuldidaktischer Weiterbildung und durchgeführter hochschuldidkatischer Weiterbildung. Aber auch Überlegungen zu den eigenen Educational Beliefs sind wichtig, Beiträge zu hochschuldidaktischen Fragestellungen, zu Beratung, ggf. zu hochschuldidaktischen Forschungs- und Entwicklungsprojekten etc. müssen ausgeführt werden, ebenso wie Zertifikate. Dabei ist (wie ich es verstanden habe) vor allem auch der Entwicklungsprozess, der Umgang mit einem – im Bildungskontext nie auszuschließenden – Handeln in Unsicherheit wichtig.
Da das in der Form vielleicht noch etwas abtstrakt ist: Hier findet Ihr das Dokument, mit dem ich mich zur Personenakkreditierung im Dezember 2015 beworben habe. Meine Veröffentlichungen habe ich danach noch weiter ergänzt, bei den anderen Elementen nur vereinzelt Vertipper korrigiert, die ich im Nachhinein 😮 noch gefunden habe.
Das Dokument ist als kommentierbares Dokument verlinkt. Ich freue mich also ausdrücklich über Rückfragen, Kommentare, kritische Anmerkungen, weiterführendes etc. Das Feld der Hochschuldidaktik ist so vielfältig, spannend, aber dadurch auch manchmal unübersichtlich, dass ich hoffe hierdurch auch ein wenig dazu beitrage, anderen etwas Orientierung bei dem Weg in diesem Feld zu geben. Also genauer: Einen eigenen, reflektierten, auf Standards bezogenen Weg zu finden.
Übrigens sind passend im Rahmen der dghd-Jahrestagung 2017 unter dem Motto „Prinzip Hochschulentwicklung – Hochschuldidaktik zwischen Profilbildung, Allparteilichkeit und Wertefragen“ an der TH Köln auch Schreibcamps geplant, in denen man sich auf die verschiedenen Akkreditierungsmöglichkeiten (es gibt Programm und Personenakkreditierung der akko) vorbereiten kann. Kurz angekündigt ist das im Call auf Seite 5 unter Specials.
Ach ja, was ich davon habe? Das Verfahren regt dazu an, sich mit Bezug auf die eigene Praxis und deren Hürden, Erfolge und dessen theoretische Fundierung auseinanderzustezen. Das tut man vielleicht ohnehin, nur das schriftlich zu tun, mit externen Leser/innen, ist ein enormer Vorteil für die Reflexion (weshalb ja u.a. auch Lehr- und Lernportfolios ein wichtiges Instrument an Hochschulen sind).
Bei der akkreditierung erhält man eine Form externer Qualitätssicherung im Hinblick auf hochschuldidaktische Standards. Für mich persönlich war es ein guter, relativ aufwändiger Prozess (die Sachen zu sortieren und zu kontextualisieren braucht vor allem Zeit am Stück, die ich mir immer mal wieder mit anderen gemeinsam geblockt habe). Zu sehen was ich aber bereits alles gemacht habe, wie ich es (gut) zusammenfügen kann, wo ich noch offene Fragen habe und was ich weiter verfolgen möchte sind wichtige (Zwischen-)Ergebnisse der Verschliftichung nach den vorgegebenen Fragestellungen und Elemente.
Zu guter letzt: Gab es am Ende noch ein umfangreiches Rückmeldegespräch, das mich in manchen Fragestellungen bestärkt hat aber auch darin, dass einiges noch weiter verfolgt werden müsste/könnte.
Auf diesen 56 Seiten zumindest einen Ausschnitt der eigenen (nach Möglichkeit) professionellen Arbeit zu dokumentieren, ist für mich eine Fundgrube, auf die ich seitdem ich mit dem Schreiben angefangen hatte, immer mal wieder zurückgegriffen habe.